Die Offenbarung von Oliver Bowden erschien am 12. März und fand schnell einige
Freunde. Zumindest dort, wo die Crew von CS-MAG, einer Radiosendung von RADAR in
Darmstadt, lesend Zugang zu diesem Spiel fand. Wer das Computerspiel nicht
kennt, muss jedoch keine Angst haben, das Buch nicht zu verstehen. Es ist im
Gegenteil eher so, dass nicht alles, was im Spiel existiert Eingang in das Buch
fand und nicht alles was im Buch steht, im Spiel zu finden ist.
Der Meister-Assassine Ezio Auditore da Firenze ist inzwischen älter, weiser und
tödlicher geworden, damit also sehr viel effizienter in seiner Arbeit. Die
Gegner hingegen sind weiterhin mächtig und so begibt sich Ezio auf eine letzte
gefahrvolle Reise. Mittlerweile im Jahr 1509 angekommen muss sich der alte Herr
wieder einmal auf den Weg machen, die Welt zu retten. Zwar wurden die Templer
aus Italien vertrieben, doch stellen sie immer noch eine Macht dar, die es zu
besiegen gilt. Auf der Suche nach der mächtigen Waffe, die endgültig den
Templern den Garaus macht, führt ihn der Weg auf die Spur der verlorenen
Bibliothek seines Vorfahren Altairs. Dessen Hinweise deuten auf eine geheime
Bibliothek, die der legendäre Anführer einst unter dem Hauptsitz der
Bruderschaft anlegte. In der verlorenen Bibliothek erwartet ihn längst
vergessenes Wissen. Eines der grössten Geheimnisse der Menschheit, das die
Templer nutzen wollen, um über die Erde zu herrschen. Angeblich werden fünf
Schlüssel benötigt, um die Bibliothek zu öffnen. Schon die Reise mit einem
Piratenüberfall erweist sich als gefährlich, und als er sein Ziel erreicht,
sind die Templer schon da. Es gelingt Ezio nicht nur, den Templern zu entkommen,
sondern ein Buch von Niccolò Polo in die Hände zu bekommen, dass ihm weitere
Informationen mitteilt. Auf der weiteren Suche nach den Schlüsseln sind Ezio
die Templer dicht auf den Fersen. Eine Spur führ den Assassinen Ezio nach
Konstantinopel. Die Metropole am Bosporus befindet sich im Umbruch.
Konstantinopel, erst vor wenigen Jahren von den Osmanen zurückerobert, ist die
Zentrale der Templer, die von hier aus das Reich des Sultans Suleiman ins Chaos
stürzen zu wollen. Ziel wie bei allen solchen Praktiken, aus der Unsicherheit
heraus Gewinn zu schlagen.
Fazit
Oliver Bowden, alias Anton Gill, seines Zeichen historischer Schriftsteller
gelingt es hervorragend, die alte Zeit wieder lebendig werden zu lassen. Der
mittlerweile vierte Band der Romanadaption des Computer-Spiels Assissins Creed
führt die Rahmenhandlung um den Assassinen Ezio weiter. Ezio, der sein
geordnetes Leben seiner Schwester hinterliess, ist noch einmal unterwegs. Ezio
ist körperlich nicht mehr so belastbar wie in seiner Jugend, will nicht nur den
Mitgliedern seiner Gilde zeigen, was er noch kann, sondern will zu einem
endgültigen Schlag gegen die Templer ausholen. Damit bietet Oliver Bowden dem
Leser nicht nur ein malerisches Zeitalter, sondern zugleich Abenteuer und
Spannung. Die Nebenpersonen von Ezio sind bei Weitem nicht so gut ausgearbeitet,
wie der Held. Aber nach vier Büchern kennt man ihn wirklich in- und auswendig.
Die Handlung voller Tempo lässt die weniger gut ausgearbeiteten Personen
schnell vergessen. Geschickt lässt der Autor historische Querverweise, sowie
Wissenswertes über Konstantinopel und die Zeit des Umbruchs, lebendig werden.
Packende Kampfschilderungen in einem gut geschriebenen Roman, der versucht, von
einer reinen Nacherzählung abzuweichen, wechseln sich mit Geheimnissen und
Verfolgungsjagden ab. Da kann man schon mal kleine Unstimmigkeiten übersehen.
Der Schluss ist wie erwartet. Als lesenswerte Ergänzung sehr gut.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. Juni 2013 2013-06-28 10:45:29