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Mark Charan Newton: Nacht über Villjamur

Nacht über Villjamur

von Mark Charan Newton
Verlag: Egmont Lyx Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-8025-8455-8

Preis: 12,90 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. November 2024]
Unter einer sterbenden roten Sonne harrt Villjamur, die Hauptstadt eines einstmals mächtigen Reiches, der heranrückenden Eiszeit. Ströme von Flüchtlingen sammeln sich vor den Toren und drohen, die ganze Stadt zu überfluten. Da ereignet sich eine furchtbare Tragödie, und die älteste Tochter des Kaisers, Jamur Rika, gelangt auf den Thron. Gleichzeitig ruft der grausame Mord an einem Ratsherrn Inspektor Rumex Jeryd auf den Plan. Im Laufe seiner Ermittlungen deckt Jeryd eine geheime Verschwörung auf, die nicht nur das Leben der Königin, sondern die Zukunft von ganz Villjamur bedroht. (Verlagstext)

Liest man den Verlagstext, ist man erst einmal nicht sonderlich beeindruckt. Dieser Text könnte für jedes x-beliebige Buch gelten. Folgt man dem 1981 geborenen Autor Mark Charan Newton in seine Welt, findet man exotische Beschreibungen und interessante Gesellschaftsstrukturen. Damit greift Mark Charan Newton lediglich die Idee von Brian W. Aldiss auf, der mit seinem dreibändigen Werk Helliconia, einen Meilenstein der Social - Science - Fiction schuf. Die Sonne stirbt wäre auch ein passender Titel für diesen Band geworden. Während die Winter länger und kälter werden, darben die Menschen. Längere Winter und kürzere Pflanzphasen sorgen für eine Nahrungsmittelknappheit. Eine neue Eiszeit bedroht die Welt. Mit dem Vordringen des Winters ist diese und mit ihr die herrschenden Reiche dem Untergang preisgegeben. Es findet nur noch ein aufbäumen der Menschen statt, um festzustellen, wer länger überlebt.

Der herrschende Rat von Villjamur hat die Zeichen der Zeit erkannt und die Stadt nach aussen hin von der Welt abgeschottet. Bewaffnete Wachen sind für Ruhe innerhalb der Stadt zuständig, in der eine Lebensmittelknappheit und eine allgemeine Unzufriedenheit herrschen. Zudem kommt es zu brenzligen Situationen, die den Frieden in der Stadt erheblich stören. Etwa wenn Ratsmitglieder ermordet werden, Tote verschwinden und letztlich auch noch der König von den Klippen stürzt (freiwillig oder nachgeholfen). Die gleichen Wachen sind es auch, die dafür Sorge tragen, dass niemand mehr in die Stadt kommt. Mit der Ausnahme, genügend Geld mitzubringen. Die restlichen Menschen, die aus allen Gegenden des Reiches nach Villjamur flohen, müssen in Zelten vor den Stadtmauern frieren und hungern.

In der Erzählung geht es zu einem grossen Teil um Brynd, den ungeliebten Anführer der Nachtwachen. Brynd ist ein Albino und demnach auch ein Aussenseiter. In seinen Dienstjahren beim König arbeitete er sich von einem einfachen Soldaten hoch. Dies fiel ihm umso schwerer, da er in seiner Eigenschaft als Albino diversen Anfeindungen unterlag. Trotz seiner Stellung als Leiter der militärischen Stadtpräsenz muss er nach wie vor mit der Ausgrenzung kämpfen, neumodisch Mobbing genannt. Dieser vermutet sogar Verrat in den höchsten Kreisen. Auf zwei der von ihm geleiteten Expeditionen wurden Anschläge verübt. Sei es durch Barbaren von den Inseln, die immer mehr das Land erobern, auf der Suche nach Über-Lebensmöglichkeiten. Sei es durch Untote, durch Magie belebt, die ihn und seine Männer angriffen. Jemand mit Einfluss, Macht und Geld, der in der Stadt lebt, versucht seinen Willen durchzusetzen. Dieser Unbekannte muss zudem auch Zugang zu geheimen Wissen, Geheimnissen und ähnlichen verfügen, ist für all dies verantwortlich. Inquisitor Rumex Jeryd, Angehöriger einer langlebigen Rasse, soll gleichzeitig die Morde in der Königsstadt untersuchen und den Täter finden. So kommt es nicht nur, dass die beiden sich über den Weg laufen, sondern auch gemeinsame Interessen verfolgen.
Fazit
Wer nun, wie bereits eingangs erwähnt, einen einfachen Roman erwartet, unterliegt einem Irrtum, der sich schnell aufklärt. Es wird nicht wenige Fantasy-Leser geben, die den Band enttäuscht aus der Hand legen werden. Die anderen Leser werden mit der Beschreibung einer Welt beglückt, die nicht einfach ist. Jeder der Bewohner handelt nur noch nach dem Motto, Hauptsache ich. Anhand der unterschiedlichen Bewohner erhalten wir ein Bild der Stadt, die sie uns in all ihren Unterschieden beschreibt. Mit der Beschreibung von Villjamur lernen wir im Gegenzug weitere Personen kenn, die zwar nicht wichtig für die Erzählung sind, aber der Stadt leben verleihen. Mark Charan Newton weiss hier zu beeindrucken. In seiner Art der Beschreibung findet sich ein fesselnder Roman. Der Leser weiss dies zu schätzen und wird sich auf einen weiteren Roman des Autors freuen.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 18. Juni 2013

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