Bei dtv laufen die Vampir-Geschichten der amerikanischen Schriftstellerin
Charlaine Harris. Der Erfolg neigt dazu, auch andere Wege zu gehen. Dies gelang
dtv mit der Herausgabe der Kurzgeschichtenbände Happy Bissday und Werwölfe zu
Weihnachten. Im vorliegenden Kurzgeschichtenband geht es jedoch um die schönste
Zeit der Beschäftigten, den Urlaub. Auch die magischen oder mystischen Wesen
benötigen ab und zu eine gewisse Auszeit, man kann ja nicht immer nur die
Menschheit terrorisieren. Die neue Kurzgeschichtensammlung trägt den Titel: Tod
auf Urlaub. Wobei der Ausspruch: Aussehen wie der Tod auf Urlaub, schlecht
aussehen bedeutet. Nicht etwa die natürliche Schönheit herabsetzen, sondern
auf eine Krankheit oder ein Saufgelage bezogen.
In der ersten von dreizehn Geschichten, Zwei Blondinen von Charlaine Harris
reist auch die gedankenlesende Kellnerin Sookie mit ihrer Freundin in den
Urlaub. Irgendwo im Westen von Mississippi landet sie in einem zwielichtigen
Herrenclub namens "Club Blondine". Hier wird die Kellnerin in einen
Doppelmord verwickelt, der wieder einmal mehr ihre besonderen Fähigkeiten
fordert. Sarah Smith schickt ihre japanischen Helden nach Amerika zum Fischen,
wo ein abgehalfterter Superheld seinen Ruhestand lebt. Natürlich wird sein
Ruhestand heftigst gestört. Jeaniene Frost lässt ihre vampirische Heldin Cat
aktiv werden, damit die zu beschützende Tammy durch ihre und Bones Hilfe ein
schweres Erbe antreten kann. Eine sehr gut gelungene Krimi-Geschichte. Daniel
Stashower sorgt für Aufregung anderer Art, die jedoch den Pulsschlag des Lesers
kaum anzuheben vermag. A. Lee Martinez, in Deutschland bekannt durch seine
humorigen Romane bei Piper, berichtet von einer Pension am Meer, in die die
Seemonster zum Urlaub machen aus dem Meer kommen. Jeff Abbott bietet eine
verwickelte Geschichte um einen jungen Mann, der zum Vampir wurde und das
Medieninteresse erregt. L. A. Banks widmet sich dem Bundesstaat Texas als
Urlaubsland, wo böse, böse Werwölfe harmlosen Bürger auflauern. In Ich sehe
was, was du nicht siehst wird Jessica in eine Werwolfgeschichte hineingerissen,
ohne dass ihr die Menschen, allen voran der Sheriff, bereit sind, ihr zu
helfen.
Katie MacAlisters Erzählung handelt von einem Dämon in Hundegestalt, der zum
Urlaub nach Paris will. Christopher Golden, bekannt geworden durch seine
Vielschreiberei im Bereich der Computerspiel-Romane bietet diesmal
phantastisches, was ich von ihm nicht erwartete. In einem Hotel sind die Wände
nicht sehr dick und so bekommt man manch einen Organsmus mit. Wenn dafür eine
nymphomanische Dämonin zuständig ist, kann es etwas länger dauern. Lilith
Saintcrow erzählt in Was das Herz Dir sagt lässt einen Gargoyle einen Urlaub
in Paris ins Auge fassen, jedoch fällt ihm erst einmal eine schöne
Verkäuferin auf. Chris Grabensteins Erzählung Der Dämon in den Dünen ist
recht düster, aber noch nicht ganz "rund". Sharon Newman lässt nun
ihre kleinwüchsigen, irischen Auswanderer die alte Heimat besuchen, nachdem sie
eine Einladung erhalten hatten. Die O'Reillys sind eine wirklich grosse Familie.
Und endlich in der alten Heimat, wird der Held Pat tatsächlich zum Essen
eingeladen. Pirat Daves Spukbucht ist das Abenteuer einer Werwölfin. Ein
Vergnügungspark als Schauplatz wird auch nicht immer genommen. Herausgeberin
Toni L. P. Kelner verlegt alles an den Lake Bartholomew.
Fazit
Abgeschlossen wird der Auswahlband durch die Kurzbiografien der Autoren. Nach
den ersten beiden Kurzgeschichtenbänden des Autorinnengespanns Charlaine Harris
und Toni L. P. Kelner, bietet der dritte Band auch reichlich Abwechslung. Zwar
gefiel mir nicht jede der Geschichten, dafür sind sie jedoch sehr
abwechslungsreich. Und Autorinnen und Autoren, von denen ich nicht erwartete,
sie hier zu finden, sorgen zudem für eine Überraschung.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 18. Juni 2013 2013-06-18 14:20:42