Nachdem eben bereits der Humor eine grosse Rolle spielte, gehen wir doch mal zum
nächsten phantastischen aber ebenso humorvollen Buch. Am 14. Mai 2012 erschien
im Piper Verlag der humorige Fantasyroman Fantastik AG von Jan Oldenburg.
Ein Professor. Ein Student. Eine Tür zu einer fremden Welt. Und ein Haufen
größenwahnsinniger Kobolde. Das kann doch nicht gut gehen... Für Professor
Welk bedeutet das Studienfach der Phantastik alles - hat er doch eine treue
Anhängerschaft von Studenten, denen eine glänzende Zukunft bevorsteht... Nun
gut, er hat einen Studenten. Und der wird nach seinem Abschluss im
Bahnhofsimbiss arbeiten. Immerhin. Doch jetzt soll der Studiengang geschlossen
werden. Und so müssen Welk und sein Student Theodor den Übertritt in die
Fernen Länder wagen, die magische Welt, über die sie alles zu wissen glauben -
und die doch verrückter ist als alles, was ihre Forschungen besagten. Denn hier
herrscht die »Fantastik AG«, ein Bund dunkler Kobolde, die nichts weniger als
den Weltuntergang anstreben. Professor Welk und Theodor stehen ihnen im Weg -
und vor ihrer schwersten Prüfung... (Verlagstext)
Der weltfremde Theodor Welk beschäftigt sich seit gut siebenundzwanzig
Semestern mit dem Studium der Phantastik. Ein Studienlehrgang, der manch einem
anderen Studenten auch gefallen würde. Sein Lehrer, Dozent und ja, fast-Freund
Prof. Dr. phil. Dr. phan. Hieronymus C. Welk ist mit seinem einzigen Studenten
recht zufrieden. Ist er es doch der den Studiengang am Leben hielt. Jetzt soll
der studiengang gestrichen werden, was dazu führen würde, dass Welk und Welk
(nicht verwandt) auf der Strassen stehen würden. Die Aussicht auf Hartz IV oder
der fettigen Aussicht auf einen Job im Bereich Schnellimbiss, wirkt auf beide
nicht Vertrauen erweckend. In ihrem Hörsaal 043a, eher eine Abstellkammer, tief
unten in den Universitätskellern werden sie zufällig eingeschlossen. Was
bleibt ist ein Stück Mathemagie und ein Übergang in die Phantastischen
Länder. Allerdings hätten die beiden den Beipackzettel lesen sollen, mit dem
berühmten Satz: Bei Risiken und Nebenwirkungen... Denn unser Studienopa Theodor
verwandelt sich in einen Steintroll. Der Theoretiker Prof. Dr. phil. Dr. phan.
Hieronymus C. Welk hingegen wird zu einem Zaubergnom. Passend würde man sagen,
sehr passend. So sind die beiden ungleichen Wesen unterwegs, die Fernen Lande zu
erkunden, zu forschen und zu leben. Allerdings fällt alles nicht so einfach
aus. Da läuft ihnen eine Unterwäschefetischist in die Arme, der sich als
erfolgloser Held Eralkes, herausstellt. Noch seltsamer wirkt der 60 cm grosse
Riesen Homur. Eher ein Bonsai, denn ein Riese. Irgendetwas läuft in der
phantastischen Welt falsch. Schnell stellt sich heraus, dass die Fantastik AG
überall ihre Finger im Spiel hat. Und denen gehört auf die Finger geklopft.
Fazit
Jan Oldenburg bietet mit seinem weltfremden und leicht abgedrehten Studenten und
seinem noch seltsameren Professor ein herrlich verrücktes Duo. In den
vertrackten Situationen sind sie selten diejenigen, die die Lage beherrschen.
Mit ihrem Humor, manchmal eher unfreiwillig, dann wieder ironisch-zynisch, bis
gesellschaftskritisch locken sie mehr als nur ein Schmunzeln auf die Lippen des
Lesers. Der Autor Jan Oldenburg besitzt ein sprachlich gutes Gefühl, die
handelnden Personen in Szene zu setzen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 18. Juni 2013 2013-06-18 14:11:54