Justus Resch hat eine Anstellung beim Anatomen Johann Marschall angenommen. Als
dessen Tochter ihn bittet, nach ihrem Vater zu suchen, machen sich Resch und
sein Freund Mozart auf die Suche. In Marschall's Laboratorium machen sie eine
grauenhafte Entdeckung: Der Anatom wurde brutal ermordet. Mozart und Resch
heften sich an die Fersen des Mörders und kommen einer grausamen Wahrheit auf
die Spur.
Schon die ersten drei Teile der Hörspielserie Amadeus boten allerfeinste
Unterhaltung. Mit Teil 4 hat sich Autor Sebastian Weber aber selbst
übertroffen. Er erzählt eine Geschichte, die den Hörer von der ersten Sekunde
an gefangen nimmt. Sehr positiv ist auch, dass der Humor nicht zu kurz kommt.
Die erste Szene mit Mozart und Resch ist ein Paradebeispiel dafür. Gerade die
Dialoge und Wortspiele zwischen den beiden Protagonisten sind das Salz in dieser
Seriensuppe.
Aber auch die Geschichte kann auf ganzer Linie überzeugen. Resch und Mozart
kommen einem finsteren Geheimnis auf die Spur, das auch treue Hörspielfans
überraschen wird. Gerade das Finale ist dann auch ganz besonders gut gelungen.
Wo in anderen Serie die Helden gewinnen, zeigen die beiden Protagonisten hier
menschliche Schwächen, was das Finale trotz aller Mystik besonders glaubhaft
macht. Nebenbei wird am Ende auch der Boden für die nächste Folge gelegt, da
die Geschichte ein offenen Handlungspunkt hat, der die Spannung weiter schürt.
Auch die Produktion ist ohne Fehl und Tadel. Musik und Geräusche betten sich
hervorragend in die Geschichte ein. Ein Lob muss (wieder) den Sprechern gemacht
werden. Allen voran einmal mehr Tim Knauer und Kim Hasper als Mozart und Resch.
Es ist immer wieder eine Freude zu hören, wie sich die beiden Sprecher die
Bälle zuspielen. Selten hat ein Sprecherduo so hervorragend harmoniert. Aber
auch die anderen Sprecher sind durchweg hervorragend. Jürgen Kluckert brilliert
mit seiner markanten Stimme als Erzähler, und Michael Pan und Claudio
Maniscalco überzeugen als zwielichtige Typen Karl Feuerfresser und Benedikt
Hörting. In weiteren Rollen sind Luisa Witzorek (Constanze), Christine Pappert
(Franziska Marschall), Bert Franzke (Johann Marschall), Jürgen Thormann
(Berthold Reiff), Michael Marwitz (Karl Wagner) und Martin Kautz (Ludwig Ziffer)
dabei. Ein Wiederhören gibt es mit Franz-Otto Schenk als Georg Maichl, der
bereits in der ersten Folge "Wolferl" dabei war.
Fazit
Amadeus ist das, was Offenbarung 23 vor einigen Jahren war: Die mit Abstand
beste Hörspielserie auf dem Markt: Anspruchsvolle Hörer kommen bei dieser
Serie ebenso auf ihre Kosten wie reine Horrorfans. Dabei kommt auch der Humor
nicht zu kurz, ohne plakativ, aufgesetzt oder gar dümmlich zu sein. Kurz: So
müssen Hörspiele für erwachsene Hörer klingen. Mit "Faustus" legen
die Produzenten die Messlatte für die folgenden Folgen noch ein Stück höher.
Die Suche nach dem Mörder von Johann Marschall ist der bisher härteste und
beste Fall für Resch und Mozart!
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 30. Mai 2013 2013-05-30 18:31:36