Bei Sharon Ashwood wird man positiv überrascht, wenn man ihre Bücher im
Vergleich zu anderen Vampirgeschichten heranzieht. Wie auch andere Autorinnen
wechseln die Hauptfiguren des jeweiligen Bandes, aber die älteren Hauptfiguren
treten wieder als Nebenfiguren auf. Etwa der Ex-Polizist Mac, der sich als
Burgherr verausgabt. Hollys Schwester Ashe Carver übernimmt nun die Hauptrolle,
nachdem sie im vorangegangenen Roman nur eine Nebenrolle inne hatte. Ashe Carver
ist eine sehr gute Monsterjägerin, die sich aber hauptsächlich um ihre
zehnjährige Tochter Eden kümmern will. Dieses Vorhaben wird, nachdem sie nach
Fairview zog, dadurch erschwert, dass noch genügend Dämonen und andere Wesen
überleben und die Jägerin zur Gejagten machen. Ashe gedenkt, nur noch in
Notfällen einzugreifen. Nicht wissend, dass dieser Notfall schneller eintrifft
als erwartet. Captain Reynard soll einen entflohenen Dämon wieder zurück in
die Burg schaffen. Für einen ausgebildeten Wächter eigentlich kein Problem,
sollte man denken. Die Sache wird kompliziert, als ein Dieb die Seele des
Wächters mitsamt der Urne in der sie sich befindet, stiehlt. Findet Reynolds
seine Seele nicht wieder, muss er sterben. Dieser Umstand gefällt Ashe gar
nicht, denn sie fühlt sich zu dem sympathischen Wächter hingezogen. Oder kurz
sie ist verknallt. Dabei lässt sie sich doch gerade auf einen zivilen Kampf
ein. Die Eltern ihres verstorbenen Mannes wollen das Sorgerecht für Eden. Sie
kämpft um das Sorgerecht für ihre Tochter und gleichzeitig muss sie den Dämon
vernichten, der ihren Anwalt bedroht. Die Zeit drängt in beiden Fällen. Wer
die Urne gestohlen hat, ist unbekannt und Ashe wird immer tiefer in die
Angelegenheit verwickelt. Und dann ist da noch der Scharfschütze, der ein
Wetwork auf sie hat, sowie der Vampirkönig des Ostens der mit ihr unbedingt
einen Erben zu zeugen will.
Fazit
Hier gelingt der Autorin Sharon Ashwood der Spagat zwischen zwei völlig
unterschiedlichen Themen, der die Spannung noch zusätzlich erhöht. Daneben hat
man den Eindruck, dass die Geschichten nicht einfach heruntergeschrieben werden,
denn alle Handlungsfäden treffen sich und werden in neuer Kombination
geflochten. Alles wirkt so, als wäre es bis zur letzten Einzelheit durchdacht.
Dieser Umstand hebt die Bücher von ihr ein wenig über die anderen Bücher
hinaus. Zudem gefallen mir einfache Wahrheiten, wie sie auf der letzten Seite
genannt werden: Reynolds zu Ashe: "Du hast sehr, sehr kalte
Füsse."
Seelenkuss ist ein genauso spannender und mitreissender Roman wie seine beiden
Vorgänger. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte wird die Leserinnen
reihenweise dahinschmelzen lassen. Da können sich die Fans von Vampirromanen
schon mal auf den 4. Band der Serie mit dem Titel Höllenherz freuen. Wer mag,
kann den phantastischen Bücherbrief 562 vom Februar 2011 noch einmal
heraussuchen, da mir Sharon dort einige Fragen beantwortete.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 17. Mai 2013 2013-05-17 14:08:08