Das Universum in einer nicht allzufernen Zukunft. Die Politiker haben
abgewirtschaftet, ihre Zeit als Strohpuppen der Konzerne ist um. Warum Geld in
Pseudodemokratien stecken, wenn man als Konzern die Welt direkt beherrschen
kann. So wurden die Konzerne die Macht im Staat. Ganz offiziell und nicht mehr
über die Strohpuppenpolitiker. Waren früher die Politiker einander
misstrauisch gegenüber, so spionieren und bekämpfen sich jetzt die Konzerne,
alle Machtmittel, von Geld und Einfluss bis hin zu direkter Waffengewalt,
nutzend auf allen Ebenen. Es geht vor allem um Macht, Macht über Menschen,
Wirtschaftsmacht, und Machtlosigkeit der normalen Bevölkerung. Die Macht der
Konzerne auf den Planeten und Monden des von Menschen besiedelten Alls scheint
ungebrochen. Plötzlich tauchen die Collectors auf, die mit ihren Raumschiffen
ganze Planeten vernichten, sobald sie herausfinden, dass die Menschen dort mit
den Lebewesen experimentierten. Wegen "einiger" sogenannter
Mensch-Tier-Hybriden, bzw. Betahumanoiden, ganze Planeten zu zerstören,
scheint gnadenlos. Sie sind den Konzernen nicht nur ein Dorn im Auge, sondern
gleichzeitiger ein mächtiger Gegner, den es zu bekämpfen gilt.
Im Hintergrund tobt der Machtkampf der Konzerne, im Vordergrund steht jedoch die
Geschichte von Nikolaj Poljakow. Nikolaj ist Direktor des grössten
Xeno-Spektakulums, einem Wanderzoo mit ausserirdischen Lebewesen. Mit seinen
Mitarbeitern ist er auf dem Weg in das Paradies der Reichen und Schönen, At
Lantis. Auf dem Weg dorthin erreicht sie die Nachricht, dass der Planet
Betterday durch die Collectors vernichtet wurde. Die Vereinten Humanen
Raumfahrtnationen waren bestrebt, mit einer gewaltigen Kriegsflotte, den
Collectors Einhalt zu gebieten. Zur gleichen Zeit nutzt der gefürchtete
Anführer der afrikanischen Zulunation, Kingdom of Zulu, seine eigene Pläne
auszuführen. Die Konzerne spielten in Afrika die einzelnen Kriegsherren
gegeneinander aus, machten sie mit Drogen hörig oder bestachen sie mit Geld,
oder beides. Die neue Macht nutzen sie, um Waffenexperimente durchzuführen,
sehr zum Leidwesen der Einwohner. Der Anführer der Zulu, ein PSI-Begabter,
schaffte es und brachte inzwischen den Kontinent unter seine Herrschaft. Die
Konzerne erkennen in ihn erst einmal nicht den Gegner. Doch je erfolgreicher er
wird, desto höher steigt er auf der Gefährdungsskala. Aber irgendwie zu spät,
denn gegen den Widerstand der Konzerne führte er Afrika in die Unabhängigkeit.
Der als Zulu bekannte Anführer setzt alle Mittel ein, um seinen privaten
Rachefeldzug gegen die Konzerne zu führen. Dazu gehört auch die Entführung
von der gefeierten Künstlerin Jiang zu der er Nikolaj zwingt. Dumm nur, Nikolaj
mag die Künstlerin sehr. Dabei ist Nikolajs Leben auch nicht sehr einfach. Er
muss seine eigenen Geheimnisse hüten. Eines von Nikolajs Geheimnissen ist
tödlicher Gefahr. Ein mutierter Wurm, der ihn von innen heraus zerfrisst.
Verantwortlich dafür ist der Jumper, der Zuluanführer. Zum einen soll Nikolaj
dazu aufgefordert werden, gefügig zu sein. Eine Woche Zeit hat er dafür, den
Wurm loszuwerden. Doch das ist ja nicht alles. Nikolaj zählt zu den Personen,
die von den Konzernen gesucht und im schlimmsten Fall gejagt werden. Aber
Nikolaj hat ein paar Tricks auf Lager, sonst wäre er nicht so lange auf freiem
Fuss. Eine grosse Unterstützung bietet ihm dabei sein eigenes Raumschiff, die
Nascor, dass einige Überraschungen zu bieten hat.
Fazit
Die Geschichte ist super gut geschrieben, abwechslungsreich und faszinierend.
Die Handlungsorte wechseln häufig. So bleibt die Geschichte schnell und
spannend. Die eigentlichen Namensgeber der Serie treten zugunsten eines
Einzelabenteuers zurück. Mit diesem Trick, sowie den Beschreibungen der Welten,
wird das Justifer-Universum immer abwechslungsreicher. Mit den Rückgriffen auf
die ersten Romane verwebt sich die Handlung. Auch in diesem Roman findet sich
eine Erzählung von Markus Heitz. Mit Suboptimal III führt er diese weiter,
aber es ist noch nicht ersichtlich, wohin die Geschichte führt. Trotzdem ist
sie weiterhin interessant. Vielleicht gibt es diese Geschichte einmal als
eigenständigen Band.
Mind Control ist Abenteuer-Science Fiction, die den Leser an die Seiten fesselt
und ihn überrascht. Die farbenprächtige, packende Weltraum-Serie Justifers hat
mich seit dem Beginn mit Collectors von Markus Heitz, sehr gut unterhalten.
Langweile kam nie auf. Mit den unterschiedlichen Romanen der deutschen Autoren
sorgten diese immer wieder für neue Perspektiven, die den Leser in eine
fremdartige Zukunft führten. Gleichzeitig beliessen es Markus Heitz, Christoph
Hardebusch, Lena Falkenhagen und jetzt Thomas Finn bei genügend bekannten
Eigenheiten aus der Gegenwart. Auf diese Weise fühlt sich der Leser in der
Zukunft wohl, folgt gern den Gedankengängen der Autoren und Handlungsträger.
Die Welt der Justifer ist ziemlich gewalttätig, um nicht zu sagen, brutal. Die
Besonderheit der Erzählung liegt in der Erzählweise von Thomas Finn. Mir hat
es sehr gefallen, dass er das Fandom und die Autorenszene ein wenig auf die
Schippe nahm. Allerdings bin ich mir auch sicher, nicht alle witzigen Szenen,
die er einfügte und die Anspielungen gefunden zu haben. An dieser Stelle
müsste man Thomas mal fragen. Das gleiche gilt für meinen Eindruck, dass er
Mike Resnick mit der Taschenbuchreihe Die größte Show im ganzen Kosmos als
Vorbild hatte.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 14. Mai 2013 2013-05-14 15:40:41