In diesem Psychothriller geht es um die Liebe, die zu einem Albtraum wird. Es
ist eine Liebe der extremsten Art. Die attraktive und nette Studentin Ashley hat
eines Tages einen Fehler gemacht, der zunächst als solches nicht erkennbar ist.
Auf einer Party hat sie Michael O’Connell kennen gelernt. Was sie zu diesem
Zeitpunkt nicht weiß, ist, dass Michael ein Computerfreak und ein Hacker ist.
Auf der Party kommt es zu einem One-Night-Stand. Das hätte Ashley lieber nicht
zulassen sollen. Doch Ashley denkt sich nichts dabei, und für sie soll Michael
auch nur ein nettes Erlebnis auf einer Party bleiben. Doch für Michael scheint
es mehr zu sein. Er kann nicht nachlassen, Ashley anzurufen und ihr seine Liebe
zu gestehen. Ashley wird dieser Typ lästig, doch so sehr beunruhigt ist sie
nicht. Zunächst. Bei weiterer Gelegenheit lernt sie einen anderen netten Jungen
kennen, mit dem Sie sich gerne erneut treffen würde. Es bleibt jedoch bei der
Vereinbarung, in Kontakt zu bleiben. Doch Ashley wartet lange auf dessen
nächsten Anruf. Zu lange. Dabei hatte er gar nicht den Eindruck gemacht, als
würde die Begegnung mit ihr für ihn auch nur eine einmalige Angelegenheit
sein. Doch, was Ashley nicht weiß, ist, dass dieser Junge nach dem ersten
Treffen mit ihr so zusammengeprügelt wurde, dass er sein weiteres Leben nur
noch in einem Rollstuhl verbringen kann. Während er zunächst viele Wochen in
einer Klinik verbringt und gar keine Gelegenheit hat, sich mit Ashley in
Verbindung zu setzen, so hat er anschließend jede Hoffnung aufgegeben, Ashley
jemals als Krüppel wiederzusehen. Während Ashley weiterhin versucht, ihren
lästigen Michael loszuwerden, geschehen merkwürdige Dinge an ihrer Uni und in
dem Museum, in welchem sie jobbt. Sie wird von der Uni geworfen und verliert
ihren Job. Völlig verständnislos muss sie diese Tatsachen hinnehmen. Diese
Merkwürdigkeiten ziehen ihre Eltern auf dem Plan. Ashley hat im Prinzip drei
Elternteile: ihren Vater und die von ihm getrennt lebende Mutter, sowie die
lesbische Lebensgefährtin der Mutter. Ashley ist mit diesen dreien zusammen
aufgewachsen und obwohl der Vater und die Lebensgefährtin der Mutter nicht gut
miteinander können, raufen sich diese drei zusammen, um Ashley zu helfen.
Es beginnt ein perfides Katz- und Mausspiel, den der Psychopath Michael ins
Leben gerufen hat. Das, was er als Liebe bezeichnet, ist nichts anderes als
Macht ausüben und Besitz ergreifen wollen über Ashley. Er denkt sich immer
wieder neue Scheußlichkeiten aus, um Ashley und ihre Helfer in die Schranken zu
weisen. Aber er schreckt auch nicht vor Brutalität zurück.
Katzenbach hat diesen spannenden Psychothriller in eine besondere Erzählform
gebracht. Die Handlung wird begleitet von den Recherchen des Autors. In jedem
Kapitel befindet sich eine zweite Ebene des Erzählens. Am Ende stehen immer
weniger Seiten manchmal auch nur eine halbe Seite, in welcher der Leser die
Recherchen des Autors verfolgen kann. Während dieser Recherchen interviewt der
Autor Zeugen und Angehörige des Dramas. Diese Abschnitte sind zwar optisch
kenntlich gemacht, aber gerade zu Beginn hat der Leser Schwierigkeiten, diesen
verwirrenden Strang in die Handlung einzubringen. Erst nach 3-5 Kapiteln kann
man sich damit anfreunden und erkennt immer wieder die gleichlaufenden Passagen
von der Recherche des Autors und der tatsächlichen Handlung. Die größten
Teile des Buches verfolgt der Leser mit Spannung, wie Michael, der Psychopath,
äußerst clever und präzise sein Opfer und deren Angehörige jagt. Es wird
schnell klar, dass ihm die Opfer nicht viel entgegen setzen können. Erst als
die Arroganz des Täters zunimmt, scheint sich das Blatt zu wenden.
Fazit
650 Seiten Spannung pur und dank schlafloser Nächte rasant schnell
durchgelesen. Volle Punktzahl!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 06. Mai 2013 2013-05-06 11:58:03