Nach dem Tod ihres Mannes Norbert, der bei einem Banküberfall ums Leben
gekommen ist, hat sich Helga Weiß nach Sylt zurückgezogen, um dort ihren
Lebensabend zu verbringen. Zusammen mit ihren Freundinnen Marlies und Eva
genießt sie das Leben in Westerland und die gemeinsamen Cafébesuche. Eines
Tages gerät ihr Leben aus den Fugen, als Robert Keller dort auftaucht. Der
Mörder ihres Mannes ist nach fünfzehn Jahren aus der Haft entlassen worden und
will sich auf Sylt ein neues Leben aufbauen. Doch Helga sieht nicht ein, dass
der Mörder ihres geliebten Mannes einfach so sein Leben wieder aufnehmen kann.
Zusammen mit ihren Freundinnen schmiedet sie einen Plan.
Die dritte Folge der Thrillerserie "Mord in Serie" ist bisher die
schwächste Folge. Der Plot von Markus Topf beginnt dabei sehr gut. Helgas Leben
erhält abermals einen gravierenden Einschnitt, als sie den Mörder ihres Mannes
erkennt. Hier baut sich Spannung auf, da man gespannt ist, was die drei alten
Damen planen. Doch was dann kommt, hat leider eher Züge von Thriller-Comedy,
denn die drei alten Damen zeigen auf einmal ihr wahres Gesicht. Die Golden Girls
auf Ecstasy schoss es mir beim Hören mehr als einmal durch den Kopf. Und an der
einen oder anderen Stelle konnte ich mir sogar das Lachen nicht verkneifen. Hier
sei vor allem die Folterszene genannt, in der sogar Fernsehagent Jack Bauer vor
Neid erblassen würde. Da passt es ins Bild, dass das Ende auch nur bedingt
überzeugen kann. Zumindest fehlt hier, wie in den ersten Folgen, der
Überraschungseffekt.
Über jede Kritik erhaben sind einmal mehr die Sprecher und die Produktion. Die
bekannte Schauspielerin Ursula Monn ist als Helga Weiß eine Bereicherung für
das Hörspiel. Ihre beiden Freundinnen werden nicht weniger gut von Katja
Brügger (Marlies) und Reinhilt Schneider (Eva) gesprochen. Auch Martin May
überzeugt als ehemaliger Häftling Robert Keller. In weiteren Rollen sind unter
anderem Wolf Frass, Nana Spier oder Sascha Rotermund zu hören. Auch die
Soundkulisse passt perfekt in die Handlung. Egal ob beim gemütlichen
Cafébesuch oder im Sturm auf hoher See. Der Sound ist zu jedem Zeitpunkt
glaubhaft und authentisch.
Fazit
Schwache Handlung, tolle Produktion. So lässt sich die dritte Folge der
Hörspielthriller "Mord in Serie" zusammenfassen. Das Script wird mit
zunehmender Dauer übertrieben und unglaubwürdig, rutscht stellenweise sogar
ins Lächerliche. Dieses Manko gleichen die Sprecher wieder aus. Trotzdem wäre
es wünschenswert, wenn bei den nächsten Folgen wieder mehr Wert auf das Script
gelegt wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 16. April 2013 2013-04-16 17:07:13