Damit Lol seine Freundin Merrily öfters treffen kann, bezog er eine neue
Wohnung. Die Wohnung liegt fast genau gegenüber des Pfarreihauses, was den Weg
zueinander stark verkürzt. Mit diesem Arrangement scheint nicht jeder
einverstanden zu sein. Lol erhält immer wieder anonyme Briefe, in denen der
oder die Verfasserin sich mit unschönen Worten über das Liebespaar auslässt.
Ein weiteres Problem von Lol und Merrily, oder eigentlich nur der Pfarrerin,
sind die drei Assistenten, die ihr zur Seite gestellt wurden. Statt miteinander
zu arbeiten, wie es der Begriff Mitarbeiter vorgibt, sind diese dabei ihren
eigenen Vorteil zu suchen und die Position von Merrily einzunehmen. So steht die
Exorzistin ständig unter Beobachtung und es fällt ihr schwer, sich von ihren
Mitarbeitern in spirituellen Grenzfragen unbemerkt zu trennen, um Lol
aufzusuchen.
Andy Mumford, frisch in den Ruhestand getretener Polizeibeamter benötigt
ebenfalls Merrilys Unterstützung. Sein Neffe, der geschichtsfanatische und
stille Robbie Walsh, ist im beschaulichen Dörfchen Ludlow vom Turm des
Schlosses gestürzt. Der Fall des Neffen endete tödlich. Zurzeit wird noch
gerätselt, ob es ein Unfall, Mord oder gar Selbstmord war. Andy bevorzugt die
altbekannte Polizeimethode, auch wenn er nun im Ruhestand ist und wenig
offizielle Unterstützung erwarten kann. Merrily versucht indes zusammen mit
Lol, ihrer Tochter Jane und Eirion einen anderen Ansatz zu verfolgen. Eine
Gothic-Sängerin namens Belladonna, musikalisch bekannt in den 1980er Jahren,
hatte engen Kontakt zu Robbie. Die Spur, die sie verfolgen, führt zu einer
Internetplattform für selbstmordgefährdete Jugendliche. Robbie ist nicht der
einzige Tote. Während der Ermittlungen stirbt ein weiterer Teenager durch einen
Sturz vom Schlossturm.
Fazit
In der Regel spielt in Phil Rickmans Reihe der Dorfklatsch eine grosse Rolle,
wird hier aber vernachlässigt. Mit diesem schriftstellerischen Kniff wird die
Geschichte interessanter und durchbricht eine Gewohnheit. Der Roman lässt sich
schnell durchlesen und der Fall (im doppelten Sinn des Wortes) um die toten
Jugendlichen ist durchwegs undurchsichtig und fesselnd gestaltet. Merrily, Lol,
Jane und Eirion sind inzwischen ein eingespieltes Team. Sie entwickeln sich
weiter und bieten dem Leser somit etwas, dass ich in vielen anderen
Serienromanen vermisse. Leider geht in diesem Roman das klerikal-mystische etwas
verloren, tritt zugunsten der Handlungsträger in den Hintergrund. Gerade wenn
man die Bücher von Phil Rickman deswegen kauft, ist es ein wenig enttäuschend.
Trotz dieses Mangelist der Roman immer noch ein lesenswerter Spannungsroman.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 16:43:31