Da ist mir neulich doch glattweg der neue Krimi von Klüpfel und Kobr auf den
Schreibtisch geflattert. Ich muss zugeben, bisher hatte ich mich geziert, einen
Roman von diesen Krimi-Duo zu lesen. Irgendwie hatte ich nie Bock auf bayerische
Krimis. Doch man lernt nie aus. Gerne lasse ich mich zu einem guten Krimi
überreden. Gerne lasse ich mich überhaupt auf einen neuen Roman ein. Das Genre
ist mir dabei völlig egal, Hauptsache, es verbirgt sich eine interessante und
unterhaltsame Geschichte dahinter. So ist es bei Kluftingers neuem Fall.
Kluftinger wird von einem Stechen am Herzen bzw. in der Brust geplagt. Nebenbei
wird ein Taxifahrer ermordet. Der Mord an dem Taxifahrer scheint sehr schnell
geklärt. Es gibt ein Geständnis. Noch während der Pressekonferenz zu der
schnellen Aufklärung bekommt Kluftinger einen Anruf auf sein Handy. Zum
Entsetzen aller Leute nimmt Kluftinger diesen Anruf entgegen. Peinlich genug
für ihn, dass er sein Handy nicht auf Lautlos oder Vibrieren gestellt hatte.
Doch nach der Pressekonferenz wird er den Gedanken nicht los, dass er während
dieses Anrufes Hörerzeuge eines Mordes geworden ist. Seine Kollegen haben
nichts als hämische Witze dafür übrig. Deshalb ermittelt Kluftinger zunächst
auf eigene Faust und findet am vermeintlichen Tatort jede Menge Blut. Leider
aber keine Leiche. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und gleich auf
mehrere Mordfälle werden Kluftinger und seine Kollegen aufmerksam. Doch
zunächst können Sie keine Zusammenhänge zwischen all diesen Morden
herstellen. Neben dem Stress bei den Ermittlungen hat Kluftinger nach wie vor
den privaten Stress aufgrund der Schmerzen in seiner Brust. Der Klufti sieht
sich dem eigenen Sarg schon nahe. Selbst ein Testament schreibt er.
Der Stil der Autoren ist unterhaltsam und flüssig zu lesen. Auf tiefen
bayerischen Dialekt wird weitgehend verzichtet. Dennoch sind leichte Anklänge
des bayerischen immer wieder zu lesen und sollten auch für den Norddeutschen
keine Probleme bereiten. Insgesamt lässt sich die Geschichte in drei große
Teile untergliedern. Während des ersten Teils, der vielleicht bis zur Hälfte
des Buches geht, spielen die Kriminalfälle gar keine so wesentliche Rolle. Doch
dann nimmt deren Volumen ab der Hälfte des Romans wesentlich mehr Raum ein. In
der ersten Hälfte ist der Kluftinger sehr viel mit seinem Herzen, seiner
Familie und den Kollegen beschäftigt. Der erste Fall wird sehr schnell gelöst.
Die anderen Fälle, da ziehen sich die Ermittlungen einfach hin. In diesem Teil
lernt man als Leser den Kluftinger und sein privates wie auch dienstliches
Umfeld umfassend kennen. Das bringt einen wesentlichen Vorteil, da es sich bei
diesem Roman nicht um den ersten Kluftinger-Roman handelt. Als Leser muss man
aber nicht bis an die Anfänge des Autorenduos zurück, sondern kann
tatsächlich mit diesem Roman einsteigen, und findet sich dennoch sofort in der
Szenerie zurecht und ist mit allen Figuren in der Handlung vertraut. Im zweiten
Teil, der sich dann hauptsächlich um die Ermittlungen dreht, geht es spannend
von einer Überraschung zur nächsten. Die Autoren scheinen jetzt die Familie
von Kluftinger vergessen zu haben. Es dreht sich alles um die Ermittlungsarbeit.
Einen dritten Teil gibt es dann etwa 40-50 Seiten vor dem Schluss. Dieser dritte
Teil ist ein ägyptischer reicher Show-down. So viel Action hätte man dem
gemütlichen Kluftinger gar nicht zugetraut. Eines haben alle von mir
vorgenommenen Unterteilungen bzw. Teile gemeinsam: Sie stecken voller humorvoll.
Der Spott und die Witzeleien kommen auch während der hektischen und harten
Ermittlungen nicht zu kurz.
Fazit
Ich vergebe fünf Punkte, weil mir dieser Roman sehr viel Spaß und Unterhaltung
geboten hat.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 28. März 2013 2013-03-28 12:59:18