Das Weltall, unendliche Weiten, das ist die Geschichte von Jack Holloway, einem
Prospektor im Dienste der Zarathustra Corporation, lediglich begleitet von
seinem Hund Carl. Holloway ist ein Zyniker und höchst zweifelhafter Mensch, der
aus Prinzip gegen Vorschriften verstösst, weil er sie für Überflüssig
erachtet. Da wo seine verbalen Argumente versagen, setzt er schon einmal die
Fäuste ein. Allerdings geht er meistens als Verlierer aus einer
Auseinandersetzung hervor. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn er als
Einzelgänger unterwegs ist und lediglich seinen Hund Carl duldet.
Die Menschheit besiedelte die Galaxis und beutet die Galaxis aus, wie ehedem auf
der Erde, werden die Rohstoffe der Planeten nach Kräften ausgebeutet. Nach
seiner gescheiterten Karriere als Jurist auf der Erde, hält er sich von seiner
Heimat fern. Im Auftrag der mächtigen Zarathustra Corporation untersucht er
Planet für Planet auf Bodenschätze, die im grossen Massstab abgebaut werden
können und für den Konzern einen lukrativen Gewinn versprechen. Für den
Prospektor Jack Holloway ein einträgliches Geschäft. Jack Holloway wird
anteilsmässig beteiligt, was für ihn durchaus gewinnbringend anzusehen ist.
Als auf Zara XXIII, einem paradiesischen Planeten, ein in der Galaxis sehr
selten auftretendes Material entdeckt wird, winkt für Jack plötzlich das
große Geld. Allerdings wird ihm das Leben auf dem Planeten nicht leicht
gemacht. Der erdähnliche Planet bietet in der Tierwelt einige Überraschungen
parat. Die dort lebenden Reptilien sind sehr gewalttätig. Die Gefahr ist nicht
zu unterschätzen. Da aber die Gewinne in astronomische Höhen zu gelangen
versprechen, nimmt Jack Holloway dies gern in Kauf. Er findet zufällig eine
Ader der wertvollen Sonnensteine, die innerhalb der Galaxis sehr begehrt, ihn
zum Milliardär machen werden. Die nächste Überraschung basiert auf einer
zufälligen Begegnung mit etwa katzengrossen Wesen in seiner vorübergehenden
Behausung. Die Fuzzys, wie er sie nennt, ahmen ihn und seine Gewohnheiten nach.
Sie fassen schnell zutrauen, droht doch keine Gefahr von ihm. In der Folge
berichtet er seiner ehemaligen Lebensgefährtin, der Biologin Isabel Wangai, von
diesen possierlichen Wesen. Isabel stuft die als Haustiere angesehenen Wesen
jedoch sehr schnell als Intelligent ein. Diese Einschätzung weist für die
Zarathustra Corporation fatale Auswirkungen auf, geht doch der Gewinn flöten,
sobald sie den Planeten räumen. Eingestuft als Klasse III würde er zur Klasse
IV werden. Denn so sind die Gesetze. Wer auf einem Planeten landet, auf dem
intelligentes Leben herrscht, darf dort nicht nach Bodenschätzen wildern.
Intelligente Lebensformen brächten Zarathustra in Bedrängnis, denn alle
bisherigen Verträge über die Nutzung von Zara XXIII wären hinfällig.
Wheaton Aubrey VII., Eigentümer der Zarathustra Corporation, gedenkt nicht,
den Gesetzen zu folgen, sondern versucht die Biologin mundtot zu machen. Wenn
gekaufte Anwälte nicht dafür sorgen, dass Isabel Wangai sich ruhig verhält,
dann gibt es immer noch Joe DeLise, einen korrupten Sicherheitsmann. Er ist auf
Holloway nicht gut zu sprechen und ist ohne Skrupel bereit, ihm zu schaden, und
wenn es den Tod von Isabel nach sich zieht. Eine logische Schlussfolgerung für
ihn: Keine Fuzzys, kein Förderungsstopp, kein Holloway keine Fuzzys.
Fazit
Die Erzählung ist nicht neu und ich bin alt genug, die Originalgeschichte von
H. Beam Piper noch zu kennen und gelesen zu haben. Es wäre sicherlich für den
Leser des phantastischen Bücherbriefes zu sehen, wie Der kleine Fuzzy von H.
Beam Piper (1904-1964) sich veränderte. Der Originalroman, zu dem es noch ein
paar Fortsetzungen gibt, ist ein Vorläufer des Umweltschutzes, befasst sich mit
der Diskriminierung (in diesem Fall die Fuzzys) und ist eine Anprangerung des
Kapitalismus.
John Scalzi, der im Oktober auf Deutschlandtour war, ist ein schneller und
routinierter Geschichtenschreiber, der ein schwungvolles Abenteuer nacherzählt.
Der wilde Planet stellt keine Ausnahme dar. Die Geschichte plätschert auf den
ersten hundert Seiten gemächlich dahin, bis es langsam spannend wird. In der
Art stellt der Roman ein einfaches, unterhaltsames Planeten-Abenteuer dar, das
sich dicht am Original hält und durch John Scalzis flüssigen Schreibstil gut
gefällt. An sich ist ein Kritikpunkt sicherlich, dass dieser Roman ein Buch
ist, über Menschen. Die Fuzzys, so niedlich sie auch sind und im modernen
Vergleich an Ewoks erinnern, bleiben Nebendarsteller. Zudem wirkt die
geschilderte Gerichtsverhandlung etwas an den Haaren herbeigezogen. Die
Gerichtsverhandlung entspricht allen Klischees üblicher Gerichtssendungen, das
Recht wird nach Lust und Laune verdreht, ein Anwalt erhebt Einspruch. Anders als
in der Wirklichkeit endet diese Geschichte mit einem Sieg der Gerechtigkeit.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. März 2013 2013-03-12 10:59:27