Das Jugendbuch Jane reloaded entführt die junge Leserschar in eine nicht allzu
ferne Zukunft. Die Geschichte beginnt irgendwo zum Ende des 21ten Jahrhunderts.
Die Welt hat viele Tiere verloren, hauptsächlich durch Ausrottung.
Menschenaffen leben nicht mehr, dafür schuf der Mensch die gentechnische
Neuschöpfung des Homo erectus. Der Homo erectus lebte auf der Erde bis vor 400
000 Jahren und starb dann aus. Die modernen Dr. Frankensteins erschufen aus
alter DNA und neuer Wissenschaft den Frühmenschen wieder. Jamie, so heisst das
Geschöpf, ist inzwischen achtzehn Jahre alt und lebt in Laos, wo Tanja Jane
Clark ihn kennenlernt. Die junge Wissenschaftlerin Tanja Jane Clark hat es sich
zur Aufgabe gestellt, das Wesen zu erforschen, dass doch so sehr einem normalen
Menschen entspricht und sich gut in der neuen Zivilisation zurechtfindet. Das
liegt daran, dass er eigentlich einen Evolutionssprung hinter sich hat und nicht
alles lernen muss, was die Menschen bis heute gelernt haben. Tanja Jane Clark
erkennt sehr schnell, dass der Homo sapiens nicht die einzige Krone der
Schöpfung und trotz aller Wissenschaft kein Homo superior ist. Im Gegenteil,
ihr drängt sich die Erkenntnis auf, ein Homo erectus, kann ein viel besserer
Mensch sein.
Fazit
Vergleicht man das Buch mit Mary Wollstonecraft Shelley, so erkennen wir das
Grundthema und viele Parallelen. Durch die moderne Forschung und die rasante
technische Entwicklung gibt es seit dem Klon-Schaf Dolly immer mehr
Möglichkeiten, den Menschen neu zu erfinden. Die Frage, die sich mir als Leser
stellte und die Charlotte Kerner sicherlich formuliert hätte ist doch, wie weit
darf die Wissenschaft gehen? Die Autorin greift ein fast undenkbares Experiment
zur Grundlage einer spannenden Wissenschaftserzählung auf. Mit Jamie treffen
wir auf einen neuen Prometheus, der gar nicht so abschreckend ist, wie ihn sich
die übrige Welt vorstellt. Ist es tatsächlich das Monster, vor dem wir uns
fürchten müssen, oder ist es ein Wesen, vor dem die Wissenschaftler erzittern
sollten? Tanja Jane Clark erliegt dabei mehr und mehr der Faszination dieses
Wesens. Sollte sich hier eine Liebesbeziehung anspinnen und gar zu einer
Kreuzung zwischen Homo sapiens und Homo erectus kommen und welche Gene würden
dominieren? Und eine wichtige Frage, die vielleicht unbeantwortet bleibt: Hört
die Evolution jemals auf?
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. März 2013 2013-03-12 10:48:21