Nur knapp überlebt der Chamanune Chakas in seiner Rüstung und dank eines
Energiefeldes den Sturz auf einer Welt, in der sich der Horizont in den Himmel
erhebt, eine gigantische Kriegsmaschine der Blutväter, einem Halo. Die junge
Vinnevra nimmt sich seiner an und pflegt seine Verletzungen. Als Mitglied eines
Stammes dort lebender Menschen ist sie scheinbar die einzige, die Verständnis
für ihn hat. Sie pflegt den Verletzten gesund und erzählt und zeigt ihm die
Besonderheiten der Halo-Flora und Fauna. Zum Beispiel wie man Skorpione findet,
fängt und isst. Zudem stellt sie Chakas ihrem Großvater, Gamelpar, vor.
Gamelpar wird zwar von den Dorfbewohnern respektierter, aber auch gefürchteter
Mensch, und ist gleichzeitig ein von der Dorfgemeinschaft Ausgestossener.
Gemeinsam mit Gamelpar und seiner Enkelin Vinnevra macht sich Chakas auf die
Suche nach Morgenwächter, den er ebenfalls irgendwo auf diesem Halo vermutet.
In ihrer Begleitung beginnt Chakas eine lange abenteuerliche Reise über einen
verlorenen und stark beschädigten Halo-Ring. Je länger sich seine Reise auf
der Innenseite der seltsam bizarren Konstruktion hinzieht, umso deutlicher wird
der kleinen Schicksalsgemeinschaft, die Zerstörungen in Folge des gnadenlosen
Krieges unter den Blutsvätern. Der Teufelskreis aus Schrecken und
Hoffnungslosigkeit hält sie gefangen. Die Menschen wurden sowohl zu
Versuchskaninchen als auch zu Schachfiguren in einem kosmischen Spiel. Es ist
ein Spiel uralter Rachegelüste zwischen den Mächten, die die Galaxie mit Leben
erfüllten und den Blutsvätern. Ein Spiel, nichts weiter, denn keiner von ihnen
wird gewinnen. Mit jedem Schritt finden sie Hinweise auf planlose Aktionen der
Blutväter, ja ganzer Heerschaaren toter Blutsväter, die im Krieg ihr Leben
lassen mussten. Gleichzeitig finden sie aber auch Hinweise auf ein uraltes
Unwesen, einen vorzeitlichen Gefangenen der Blutsväter, der einst auf das Halo
gebracht wurde, in einer Art lebenslangen Gefangenschaft. Dagegen wirkt
Napoleons Aufenthalt auf St. Helena eher wie ein Wimpernschlag der Geschichte.
Die mächtige und monströse Intelligenz behauptet von sich, der letzte
Vorläufer zu sein und die nun sowohl über diesen HALO-Ring als auch über die
Menschen darauf herrscht. Die zum Teil lebensfeindlichen Umweltbedingungen
erschweren das Reisen, machen es zu einer Tortur. Gleichzeitig quält der alte
Geist des Herrn der Admiräle Chakas. Dessen genetischer Code findet sich
verborgen tief in Chakas wieder und drängt beständig an die
Bewusstseinsoberfläche von ihm. Der tote Blutsvater fordert von Chakas all
seine mentale Kraft, damit der Blutsvater nicht seinen Körper übernimmt und
seiner Blutrache nachkommt.
Endlich gelingt es ihnen auch, wieder zu finden. Sein Zusammentreffen macht der
kleinen Gruppe klar, wie ausweglos sich ihre Lage darstellt. Trotzdem ist Chakas
auf der Suche nach einem Weg, der sie alle nachhause führen soll.
Fazit
Da bereits auf den ersten Seiten klar wird, dass Chakas nun Teil oder gar ganz
eine Maschine ist, wird klar, hier eine "Erinnerungs"-Geschichte
vorzufinden. Immer wieder wird innerhalb der Erzählung mit entsprechenden
Kapiteln hingewiesen, was aber nur Abwechslung aber kein Ende der behäbigen bis
langweiligen Erzählung wird. Der Panini Verlag bringt natürlich die komplette
Trilogie auf den Markt, wird aber sicher selbst gesehen haben, dass die
Nacherzählung für ein Computerspiel eher langweilig ist. Allerdings wird man
auch darauf geachtet haben, ob die Leser und Spieler von Halo die komplette
Trilogie wollen oder nur die wichtigsten Teile. So steht man hier vor einer sehr
langen Wanderung, die sich mit ellenlangen Monologen abgibt und einer eher
verhaltenen Handlung. Die beteiligten Handlungsträger sind damit beschäftigt,
über alles Mögliche zu reden, so dass die "Abenteuer" und
spannenderen Abschnitte eher so wirken, als seien sie vor dem Bildschirm
betrachtet worden. Es fehlt für den Leser der Punkt, dass er sich in die
Handlung eingebracht fühlt.
Greg Bear als Autor ist ein Mann, den ich durchaus gern gelesen habe. Aber was
er hier geleistet hat, oder besser nicht geleistet hat, lässt ihn schnell in
die zweite Reihe der Autoren zurückfallen. Da sind Manfred Weinlands Bad Earth
Romane wesentlich spannender.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 12. März 2013 2013-03-12 10:41:01