Wir befinden uns in Nordafrika zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Rommels Armee
bringt seit einiger Zeit die Engländer in größte Bedrängnis. Der deutsche
Agent Wolff, der halb Araber und halb Deutscher ist, kehrt nach Kairo zurück,
um eine gesicherte Position im Untergrund einnehmen zu können. Er ist davon
überzeugt, dass es Rommel mit seiner Truppen gelingen wird, Ägypten von den
Alliierten zu befreien. Bei seiner Einreise in die Wüste ist ihm allerdings ein
erster Fehler unterlaufen. Er musste einen Menschen töten. Deshalb wird er von
Beginn an gejagt. Obwohl keiner weiß, wer der Mörder ist, wird Alex Wolff das
Gefühl nicht los, dass man ihm auf den Fersen ist. Parallel dazu arbeitet
Vandam von der britischen Spionageabwehr auf Hochtouren, um deutsche Spione in
Nordafrika auszuschalten. Schnell erkennt Vandam, dass ein von ihm aufgespürter
Spion höchstwahrscheinlich der gesuchte Mörder ist. Es beginnt ein
Katz-und-Maus-Spiel auf hohem Niveau.
Die Rollen des Jägers und des Gejagten wechseln ständig ab. Sie sind
keineswegs so klar verteilt. Der Zweite Weltkrieg in Nordafrika ist die Kulisse
für diese Hetzjagd zwischen Wolff und Vandam. Beide sind mit ziemlich harten
Wassern gewaschen und wissen sich im Lande zu bewegen. Beide versuchen über
Frauen an die Informationen des jeweils anderen heranzukommen. Follett hat ein
interessantes taktisches Spiel zwischen den beiden Kontrahenten aufgebaut. Mit
detailgenauer Beschreibung der Verhältnisse in Ägypten von 1942 wird dem Leser
ein Hauch von "Casablanca" vermittelt. Voller Spannung verfolgt der
Leser das Wechselspiel der beiden Kontrahenten. Ein wenig zu kurz gekommen ist
eine tiefergehende Charakterisierung der beiden Menschen Wolff und Vandam. Zwar
"menschelt" es bei dem Offizier der Spionageabwehr etwas mehr, unter
anderem auch dadurch, da er alleinerziehender Vater eines kleinen Sohnes ist.
Dennoch stellt sich kein Gefühl großer Sympathie für diesen Protagonisten
ein. Andererseits wird die Schlechtigkeit des Deutschen Spions Wolff von Anfang
an immer wieder betont und obwohl man ihm zugestehen muss, dass er offenbar sehr
clever bei seiner Arbeit vorgeht, ist diese Person allerdings auch kein
Sympathieträger oder auch kein so zutiefst verabscheuungswürdiger Mensch. In
der Charakterisierung fehlt es etwas an Tiefe.
Ken Follett schrieb diesen Roman Ende der siebziger Jahre. Es ist eines seiner
Frühwerke, in denen er sich sehr oft auf dem Terrain des Zweiten Weltkriegs
bewegt. Übrigens gibt der Titel des Romans "Der Schlüssel zu
Rebecca" zu erkennen, worum es hierbei gehen könnte. Der Schlüssel ist
ein Codeschlüssel, der zur Verschlüsselung der Nachrichten des Spions an den
deutschen Armeegeneral Rommel benötigt wird. Bei "Rebecca" handelt es
sich um den gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier, welcher als Codierbuch
zum Einsatz gelangt. Der Schlüssel zu Rebecca ist tatsächlich der Schlüssel
zu diesem Buch.
Fazit
Ein spannender Abenteuerroman, der wegen der fehlenden Charaktertiefe einen
Punktabzug bekommt und mit acht Sternen meinerseits auch empfohlen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 07. März 2013 2013-03-07 08:08:56