Quofum ist eine sagenhafte Welt mit einem gewaltigen, blassen Firmament. Die
Ozeane von Quofum enthalten durchschnittlich neun Prozent Alkohol und ähneln im
Geschmack verschiedenen Spirituosen. Die Sonne weist eine blassrosa Färbung auf
und infolge der Raum-Zeitverschiebungen, die diese Welt nur gelegentlich auf den
registrierten Koordinaten erscheinen lassen, wird Quofum nur ab und an von
Menschen besucht. Der Planet liegt am inneren Rand des Spiralarm, jenseits der
Commonwealthgrenzen.
Mit diesem Zitat dürfte erst einmal alles über den Planeten gesagt sein, der
im Mittelpunkt des neuen Romans von Alan Dean Foster steht. Wobei neu ist die
falsche Beschreibung, denn er erschien bereits 2011. Allerdings ist er an mir
irgendwie vorübergegangen, ohne bemerkt zu werden. Dabei ist das
Homanx-Universum eines der interessantesten Litarturuniversen der Science
Fiction.
Im Mittelpunkt steht der Planet Quofum. Der Wissenschaftsrat entsendet eine
kleine Expedition aus fünf menschlichen Wissenschaftlern und dein Kollegen der
insektoiden Thranx aus, um im unbedeutenden Spiralarm am Rande des Commonwealth
das Rätsel um den Planeten zu lösen. Es geht darum, herauszufinden, warum der
Planet manchmal zu sehen ist, und manchmal nicht. Die Überraschung der
Wissenschaftler ist gelinde gesagt sehr gross, als sie dort landen. Auf dem
Planeten leben sehr viele unterschiedliche intelligente Rassen miteinander, die
aber ihren Ursprung nicht auf diesem Planeten haben können. Die Aufklärung des
Rätsels gestaltet sich nicht sehr einfach, vor allem, weil der
Expeditionsleiter umgebracht wird. Der Mörder flüchtet und erschiesst noch
einen weiteren Forscher. Die drei anderen forschen hingegen weiter und machen
sich an die Arbeit, die Rassen zu katalogisieren. Diese Arbeit erstreckt sich
über Jahre und wird unterbrochen, als sie einen Weg ins Innere des Planeten
entdecken. Der Weg hinein erweist sich als schwierig und gefährlich. Nicht nur
für die drei Forscher, sondern auch für das Universum und den ganzen Rest.
Fazit
Das Buch, bzw. das, was als Klappentext genannt wird, setzt die
Erwartungshaltung zu einem guten Abenteuerroman ziemlich hoch an. Leider wird
die Messlatte aber eher tief untergangen, als auch nur ansatzweise als Hürde
gesehen, einen tollen Roman zu schreiben. Die Übersetzung von Kerstin Fricke
wirkt gewöhnungsbedürftig, weil Begriffe verwendet werden, die in den anderen
Romanen aus dem gleichen Universum nicht übernommen wurden. Der Schreibstil von
Alan Dean Foster ist untechnisch, geradlinig und schnörkellos. Der Klappentext
verspricht fesselnde Lesestunden. Erwartet habe ich eine logische und
überzeugende Fremdwelt, die mit ihren exotischen Bewohnern und einem Schuss von
Abenteuer viel Abwechslung bietet. Alan Dean Foster ist noch einer der Vertreter
von Science Fiction Autoren, die in der Lage sind, den berühmten
Sense-of-Wonder wieder auferstehen zu lassen. Leider, leider ist dies nicht der
Fall. Die Charaktere bleiben unausgearbeitet. Sie sind seltsam gesichtslos. Man
erfährt sehr wenig über ihre Vergangenheit wie Ausbildung, Freunde und
Verwandte, über ihre Sorgen und erfreuliche Begebenheiten oder einfach nur ihre
Gedanken. Der Beginn des Buches verspricht nicht nur gute Unterhaltung, sondern
liefert den Beweis, dass mit den Humanoiden und den Thranx nicht nur das
Universum erobert und erforscht werden kann. Im Fortgang der Handlung verflacht
das Abenteuer zu einer einfachen Erzählung, der Reiz des Unbekannten tritt
immer mehr in den Hintergrund, die ohne Höhepunkte dahin plätschert. Weder der
"einfache" Mord noch die "universale" Bedrohung wirken
gekonnt. Der Roman liest sich zum Ende hin ziemlich zäh.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. Februar 2013 2013-02-12 13:50:55