Lorentha ist ein Mädchen der Stadt Reichsstadt Aryn. Dort lebte sie behütet
und umsorgt im Schoße einer adeligen Familie auf. Mit neuen Jahren musste sie
mit ansehen, wie ihre Mutter einer Intrige mit einem Mordkomplott getötet
wurde. Sie selbst konnte dem feigen Anschlag nur knapp entkommen. Das Trauma
sorgte dafür, dass sie ihr Gedächtnis verlor. In den folgenden Jahren lebte
sie mehr schlecht als recht in den Gassen der Stadt, schlug sich als bettelndes
und stehlendes Kind im Elendsviertel der Stadt durch. Ihr eiserner Wille verhalf
ihr, sich gegen die anderen durchzusetzen, fand die richtigen Freunde und die
falschen bekamen schnell zu spüren, dass Lorentha zwar ein Mädchen aber in
vielen Dingen besser als ein Junge war. Im Alter von sechzehn Jahren setzte sie
sich einem der berüchtigsten Zuhälter zur Wehr und schnitt ihm die Kehle
durch. Quasi als Auslöser kehrte daraufhin ihre Erinnerung zurück. Da sie sich
aber dem Adel entfremdete, durch ihr Leben im Elendsviertel der Reichsstadt,
waren Bälle und ähnliche Veranstaltungen nichts für sie. Und ihr
Freiheitsdrang und das aufbrausende Wesen sorgten dafür, dass potentielle
Ehemänner, sich einfacheren Frauen zuwandten. Ihr Gerechtigkeitssinn sorgte
schliesslich dafür, dass sie der kaiserlichen Polizeitruppe, der Garda für
fünfundzwanzig Jahre beitritt. Aber auch ihr Leben als Gardistin ist nicht sehr
einfach. Sie fällt auf und wird mit Jobs beauftrag, die ihr nicht gefallen.
Einer dieser Jobs ist, zurück in ihre Heimatstadt zu kehren, um dort an den
Ermittlungen um einen Diebstahl teilzunehmen. In der Reichsstadt wird der Falke
von Aryn gestohlen. Er ist ein Artefakt der Göttin Isaeth, mit Gold und Juwelen
verziert und allein daher schon von immensen Wert. Hier kommt Lorentha ins
Spiel, die den Falken mit allen Mitteln wieder zurückbringen soll. Gemeinsam
mit dem Magier Lord Raphanael soll sie dem Verbrechen auf die Spur kommen. Aber
die beiden sind wie Feuer und Wasser. Sie passen nicht ganz zusammen.
Fazit
Richard Schwartz wendet sich kurz von seiner Welt Askir ab, um sich einer
anderen Fantasy-Welt, besser nur Stadt, zuzuwenden. In dieser Hinsicht ist das
Stadtabenteuer nichts Neues, es gibt andere, da läuft es ähnlich, etwa bei
Saramee aus dem Atlantis-Verlag. Dem Autor gelingt es, einen Krimi zu schreiben,
der nichts zu wünschen übrig lässt. Spannung, Verrat, Intrigen, Kämpfe und
Geheimnisse, ehrenwerte Verbrecher und korrupte Ordnungshüter. Das sind die
Zutaten, die mit jeder Menge Tempo eine rasante Geschichte ausmachen. Im
Mittelpunkt steht eine Frau, die den Mord an ihrer Mutter immer noch nicht
verwunden hat, sich in die Garde begibt um dort Kameradschaft, Freundschaft und
so etwas Ähnliches wie eine Familie zu finden. Vom Schicksal gezeichnet lernte
sie, mit Enttäuschungen und Anfeindungen umzugehen.
Viele seiner handelnden Figuren, alle recht sympathisch, sind aus seinen
vorherigen Büchern bekannt, nur haben sie hier andere Namen. Daher wirken sie
sehr stereotyp. Frei nach dem Motto, alles schon mal dagewesen. Die kurzweilige
Handlung ist eine gewagte Detektiv-Krimi-Erzählung, die sich nachher als
Verschwörungsthriller entpuppt. Die zügig vorgetragene Erzählung ist
spannend, leider aber auch vorhersehbar. Einziges Manko ist das Lektorat. Denn
leider ist es so, dass der Erzähler mitten im Kapitel wechselt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. Februar 2013 2013-02-12 13:28:36