Normalerweise liest man in der Schule eher Lektüren, von denen man hinterher
nie wieder etwas hören will, weil sie nicht zeitgemäß sind, weil schon
Dutzende von Jahrzehnten seit dem Schreiben vergangen sind, weil sie schon beim
ersten Lesen langweilen. Ganz anders ist Bernhard Schlinks von der Presse
hochgelobter "Vorleser" hat bei mir einen vollkommen anderen Abdruck
hinterlassen.
Der Ich-Erzähler Michael ist erst 15 Jahre alt und lernt eines Tages die
36jährige Hanna kennen und lieben. Die Beziehnung entwickelt sich schleichend
zu einem richtigen Verhältnis. Aber schon früh fällt Michael auf, dass Hanna
einige Vorkommnisse ihres Lebens nicht preisgeben will. Das ändert sich Jahre
nach der Trennung, als Michael, mittlerweile Jura-Student, Hanna bei einer
Gerichtsverhandlung wiedersieht...
Fazit
Der "Vorleser" ist ein unglaublich spannendes Buch. Durch sehr
unterschiedliche Sichtweisen derselben Person in drei verschiedenen Teilen des
Buchs wird dem Leser das komplette Gefühlsspektrum gezeigt. Und doch kratzt
dieses Buch meistens nur an der Oberfläche und lässt viel Raum für Fantasie,
an anderen wird die Fantasie wiederum durch eindrucksvolle und spannende
Schilderungen total verblüfft. Ein Buch mit vielen runden Ecken und Kanten....
Vorgeschlagen von Nico Haase
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veröffentlicht am 14. November 2003 2003-11-14 21:03:42