Etwa 38 Stunden nach dem ersten Kuss, 11 Tage nach der ersten Begegnung, und
damit 18 Tage nach der ersten Mail, wurde der Sohn von Marc und Jolyne
Schürmanns gezeugt, wenn man den Ausführungen des Autors glauben darf, die er
unter anderem auf NEON.de kundtut. Darüber hat der 1976 geborene Textchef der
Zeitschrift NEON ein Buch mit dem Titel Von null auf Papa geschrieben. Auch
seine 1982 geborene Frau Jolyne Schürmann ist Journalistin und freie
Comedy-Autorin. Aus ihrer Feder stammt beispielsweise der Ratgeber 200 Tricks
für ein besseres Leben.Das Kind der beiden entstand also quasi vor der
richtigen Beziehung. Klingt natürlich im Grunde genommen unüberlegt, doch das
macht die Beziehung ja nicht unbedingt schlechter, zumal genau dieses Kind heute
quicklebendig ist. Die beiden sind zudem zwischenzeitlich nicht nur verheiratet,
sondern haben auch ein zweites Kind und mittlerweile auch ein gemeinsames Buch
herausgebracht.
Dabei handelt es sich um den bei blanvalet erschienen Ratgeber Urlaub mit deinen
Eltern halte ich für keine gute Idee - 222 Dinge, die Liebespaare sich mal
sagen sollten. Auf 192 Seiten geht das Autorenduo darin auf Dinge ein, die sich
Liebespärchen selten bis gar nicht sagen, obwohl besagte Dinge durchaus einmal
ausgesprochen werden sollten. Denn unweigerlich kommt nach den ersten
Schmetterlingen im Bauch und dem wackligen Gefühl in den Knien der Tag, an dem
die rosarote Brille runterfällt und einem prompt Macken am bislang bedenkenlos
angehimmelten Partner auffallen. Und je länger man die mit zusammengebissenen
Zähnen hinnimmt, desto eher können sich manche Scheidungsanwälte hinterher
freuen. Nach dem Vor- und vor dem Schlusswort widmen sich die Schürmanns in 15
Kapiteln den Themen
• Freizeitstress
• Andere Männer, andere Frauen
• Im Büro
• In Feierlaune
• Der Wirtschaftsteil
• Bin ich schön?
• Die Quadratur des Freundeskreises
• Vier Wände und alles dazwischen
• Alte Liebe rostet nicht?
• Sehr witzig!
• Du kannst mich mal...
• Schwiegermuttermilch
• Das Kreuz mit der Politik
• Kinderkram
• Und nun zum Sex
Jeweils eingangs des Kapitels kann man eine kleine thematisch passende
Geschichte lesen, dann folgen Ich-liebe-dich-aber-Seiten, auf denen kleine
Macken und Dinge - wie der Buchuntertitel verrät 222 Stück an der Zahl -
genannt werden. Dabei greift das Autorenduo nicht nur auf die eigenen
Erfahrungen zurück, sondern auch auf Interviews mit anderen Paaren.
Fazit
Beziehungen sollen ja harte Arbeit sein. Ratgeber können diese etwas
erleichtert. Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee - 222
Dinge, die Liebespaare sich mal sagen sollten liest sich leicht verständlich,
präsentiert eine an sich ernsthafte Thematik spielerisch leicht und ist eher
amüsant aufgemacht. Die Fragen stehen natürlich nur stellvertretend für das,
was einem womöglich persönlich so auf der Seele brennt und können nur als
Anregung verstanden werden. Allerdings eher für Pärchen, die sich noch nicht
so lange kennen. Darauf verweist schon passend die Inhaltsangabe (Zitat: 222
Dinge, die man einander mal sagen sollte - und zwar solange alles noch rosarot
aussieht). Leser, bei denen es in der Beziehung schon kriselt, werden vermutlich
wenig bis keine Freude daran haben, weil der Ratgeber eher auf Prävention statt
Schadensbegrenzung abzielt. Trotz Ratgeber-Charakter eher ein Lesequickie.
Vorgeschlagen von Ati
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veröffentlicht am 20. Januar 2013 2013-01-20 15:09:54