Schauren ist eine kleine, aber fiktive Gemeinde an der Grenze zwischen
Deutschland und Frankreich. Genauer gesagt, an der ja faktisch nicht mehr
vorhandenen Grenze zwischen dem Saarland und Lothringen. Eigentlich nix
besonderes, gibt es im realen Leben doch einiger dieser Grenzstädte, die in
diesen beiden Ländern liegen. Manchmal auch mit einer gemeinsamen Verwaltung,
so auch in Schauren, wo seit Jahren Pierre Brück als Bürgermeister regiert.
Aber warum verschlägt es nun einen hoffnungsvollen Kriminalbeamten aus
Saarbrücken in das verschlafene Kaff? Felix Bollinger wurde sozusagen
strafversetzt. Er erschoss bei einem Einsatz einen Juwelier, weil dieser eine
Waffe zog. Unglückliche Umstände eben. Bollinger meinte, er stellt einen
Autoknacker, der Juwelier dachte, er würde überfallen. Nun denn, ab nach
Schauren und den Aufbau einer in der EU noch nicht vorhandenen gemeinsamen
Polizeistation einleiten. Zusammen mit den beiden alteingesessenen Flics aus
Frankreich will Bollinger in den ersten Tagen gleich einen Fall aufklären, der
eigentlich nie einer war. Ein Friseur soll vor mehr als 20 Jahren seinen
Lehrling geschwängert haben und fiel dadurch in Ungnade. Angestachelt von der
Frau des Bürgermeisters, der Bollinger gleich bei der ersten Begegnung
gnadenlos verfiel, macht er sich auf Spurensuche. Und stößt in so manches
Wespennest ...
Fazit
Lokalkolorit ohne Pathos. Ganz klar kann Felix Bollinger nur in dieser Gegend
ermitteln. Der Menschenschlag ist sehr speziell im Grenzgebiet zwischen dem
Saarland und Lothringen und der gebürtige Saarländer Wolfgang Brenner weiß
genau, wo er hinschauen muss, um solch einen Krimi zu schreiben. Der eigentlich
gar kein richtiger Krimi ist, ein Grenzfall eben, so wie auf dem Buchtitel
beschrieben. Hervorragend umgesetzt und am besten in einem Aufwasch zu lesen.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 09. Januar 2013 2013-01-09 10:10:52