Der Düsseldorfer Privatdetektiv Alexander Herz hat eine persönliche Rechnung
mit einem Kunsthändler zu begleichen. Herz, der selbst Galerist war, versucht
auf eigene Faust seinen ehemaligen Widersacher, der den Kunden gefälschte
Gemälde verkauft, zu überführen. Während er in dieser Angelegenheit
unterwegs ist und ihm sowieso immer das Geld, kommt ein neuer Auftrag gerade
rechtzeitig. Ein Anleger beauftragt ihn, ein Gemälde nach Irland zu einer
Auktion zu schaffen. Nichts leichter als das, denkt sich Alexander Herz. Doch er
hat nicht die Rechnung mit einigen Ganoven gemacht. Während Herz die Arbeit an
diesem lukrativen Auftrag aufnimmt, ist die zweite Hauptfigur in dem Roman,
Kriminalkommissar Markus Lohmeyer, damit beschäftigt, den Tod eines Wachmanns
aufzuklären. Der Wachmann ist auf fragwürdige Weise vom Dach des Düsseldorfer
Rüstungskonzerns "Braun und Braun" gestürzt. Ist es ein Unfall, ein
Selbstmord oder gar ein Mord? Lohmeyer und Herz kennen sich aus einem
vorangegangenen Fall. Doch keiner von beiden ahnt, dass sie auch jetzt wieder
durch einen Fall zusammengeführt werden. Beide Fälle sind scheinbar losgelöst
voneinander. Wenn da nicht eine einzige Gemeinsamkeit wäre: das ist der Graf zu
Bickenbach. Er ist bei der Sicherheitsfirma des Rüstungskonzerns beschäftigt
und er ist der Auftraggeber für Alexander Herz mit dem Gemälde.
David Daniel hat geschickt verschiedene Handlungsstränge ineinander verwoben.
Der Privatdetektiv Alexander Herz ist, wie bei Privatdetektiven üblich, ein
ziemlicher Einzelgänger, der auf eigene Faust arbeitet und immer knapp bei
Kasse ist. Natürlich ist er über jeden Auftrag dankbar. Seine privaten
Verwicklungen mit dem dubiosen Kunsthändler nehmen neben seinen Aufträgen
einen gewissen Platz in seinem Leben ein. Dann wiederum die Ermittlungen seitens
Kriminalkommissar Lohmeyer. Der hat einen Assistenten an der Seite, Dieter Menz,
den er sehr gerne als Gedankenspiel auch mit dem Spitznamen "Demenz"
betitelt. In Lohmeyers Augen ist Dieter Menz ein wenig übereifrig. Das gefällt
ihm zunächst nicht so gut. Doch, wie das in solch einem Ermittlerteam der Fall
ist, Lohmeyer gibt seinem Assistenten nicht klar zu erkennen, wie sehr er dessen
Arbeit schätzt. Menz ist zweifelsohne der jüngere von beiden und viel besser
mit den technischen Neuheiten in Sachen Handy und Computertechnik vertraut. So
ist der Assistent eine willkommene Ergänzung zu Lohmeyers Bauchgefühl. David
Daniel hat durch die beiden Parallelstränge eine Verknüpfung zwischen
kriminalistischer Polizeiarbeit und Detektivroman geschaffen, die dem Leser sehr
viel Spaß macht. Dabei ist die Handlung des Romans im Hier und Heute
angesiedelt, in Düsseldorf im Jahr 2012 und aktuelle Ereignisse werden
nutzbringend in das Geschehen eingeflochten. Facettenreich gestaltet sich die
Ermittlungsarbeit. Fluchtsituationen, Jagdszenen, Schüsse und Blut inbegriffen,
Verfolgungsjagden. Hinzu kommen Verwicklungen mit Regierungsbehörden, die den
Ermittlern zusätzlich einen gewissen Druck auferlegen.
Fazit
Spannend und einfallsreich. Von vorn bis hinten schnell zu lesen und viel
Unterhaltung. Alexander Herz ist einfach der bessere 007, jedenfalls hat er mich
an den erinnert.
© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 06. Januar 2013 2013-01-06 10:59:23