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Yrsa Sigurdardóttir: Todesschiff

Todesschiff

von Yrsa Sigurdardóttir
Verlag: Fischer Taschenbuchverlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-596-19493-3

Preis: 10,08 Euro bei Amazon.de [Stand: 05. November 2024]
Eine Yacht prallt führungslos gegen einen Landungssteg im Hafen von Reykjavik. Die Mannschaft und eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die in Lissabon an Bord gegangen waren, werden seitdem vermisst. Von den Angehörigen der Familie wird Dóra Guðmundsdóttir um Hilfe im Umgang mit den Behörden gebeten. Die Großeltern der verschollenen Kinder hatten während der Reise das jüngste Kind der Familie betreut. Damit sie das Sorgerecht für das Zweijährige beantragen können, muss Dora möglichst bald klären, was mit der Besatzung und den Passagieren geschehen ist. Sind die sieben Personen tot, haben sie sich vielleicht kurz vor dem Einlaufen der Yacht in den Hafen abgesetzt? Dora hat sich in Reykjavik den Ruf erarbeitet, zu geringen Kosten zuverlässig zu arbeiten; deshalb haben sich Aegirs Eltern an sie gewendet. Rückblicke auf die Ereignisse an Bord wechseln mit Doras Ermittlungen in der isländischen Hauptstadt, so dass Sigurðardóttirs Leser der Ermittlerin stets im Wissen voraus sind.

Je mehr man von der Vorgeschichte des geisterhaften Schiffs erfährt, umso unheimlicher und rätselhafter wird die Angelegenheit. Mit der Überführung der Yacht hatte Aegir zunächst nur als Bankmitarbeiter zu tun. Die Bank will das protzige Überbleibsel aus Zeiten vor der isländischen Bankenkrise möglichst schnell loswerden. Der Besitzer des Bootes ist ein reicher alter Mann, verheiratet mit einer ehrgeizigen sehr viel jüngeren Frau. Die unglückliche Vorgeschichte der Yacht befeuert den Aberglauben der Besatzung und wird vermutlich den Verkaufspreis drücken. Obwohl Aegir, der Banker, nur einen Sportbootschein hat und im Hochseesegeln unerfahren ist, springt er für ein Besatzungsmitglied ein, das sich in Lissabon ein Bein gebrochen hat. Mit Frau und Zwillingstöchtern im Schlepptau wirkt der Mann an Bord völlig überfordert; er wäre ein williger Spielball dubioser Geschäftemacher. Mögliche Straftaten, die mithilfe einer hochseetüchtigen Yacht begangen werden könnten, der geplante Besitzerwechsel und Aegirs Seeuntüchtigkeit verbinden sich zu einem explosiven, äußerst unheimlichen Gemisch. Dora, die selbst Mutter ist, reagiert mit großer Sorge um die kleinen Mädchen. Dass die Mannschaft und eine ganze Familie an Bord ermordet wurde, scheint im Laufe der Spurensuche an Bord immer wahrscheinlicher. Als in der Nähe von Reykjavik die Leiche des Steuermanns angetrieben wird, sucht Dora die Hilfe des Mannes, der vor Antritt der Reise in Lissabon ausgefallen ist, um endlich die Beziehung der Beteiligten zueinander zu klären.

2. Das gefrorene Licht
5. Feuernacht
Fazit
Yrsa Sigurðardóttirs sechster Krimi mit der Anwältin Dora als Ermittlerin vermittelt eine ähnlich schaurige Atmosphäre wie zuletzt Geisterfjord (unabhängig von dieser Reihe erschienen). Dass Doras Klienten zunächst wegen des Sorgerechts für die kleine Enkeltochter zu ihr kommen, fand ich sehr glaubwürdig und habe mich in der Folge von der beklemmenden Sorge um Aegir, Lára und ihre Zwillingstöchter fesseln lassen.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
Weitere Rezensionen zu Büchern von Yrsa Sigurdardóttir:
Das gefrorene Licht
Feuernacht
Geisterfjord
Nebelmord
R.I.P.
Seelen im Eis
SOG

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 22. November 2012

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