Die angehende Heilerin Gwen ist auf ihre Freundin ziemlich sauer. Juna hat sie
verlassen. Nicht etwa wegen einer anderen Frau, was in der Frauengesellschaft
von Glanmor durchaus die Regel ist. Nein, Juna ist mit einem Mann gegangen. Weil
sie ihn liebt, sagte sie und fernab der geltenden Gesellschaftsregeln will Juna
mit ihm in Freiheit und Frieden leben. Als ob das ginge, ist der Mann, der
Mönch David, an sich doch der verhasste Feind. Todfeind. Da sie nichts mehr
hält, meldet sie sich freiwillig zu einer gefährlichen Mission. Mit ein paar
anderen mutigen Kämpferinnen dringt sie in die heruntergekommene Ruinenstadt
der Männer ein. Doch ihr Auftrag scheitert. Gewn wird ihrerseits gefangen
genommen und als Sklavin auf dem dortigen Markt verkauft. Logan ist als
verhasster Feind nicht gerade das, was sich Gwen wünschte. Und dann kommt es,
wie es kommen muss, die Gefühle von Hass auf der einen Seite und eher
Gleichgültigkeit auf der anderen Seite verwandeln sich wie durch ein Wunder in
Liebe.
Fazit
Dystopien liegen gerade im Trend bei Jugendbüchern. Sieht man sich die hiesige
Politik an, kann ich das durchaus verstehen. Hinter den Geschichten, die den
Untergang der Kulturen beschreiben, steckt bestimmt eine Vorbereitung der Jugend
auf die tatsächliche Politik. Thomas Thiemeyer schreibt also seine Geschichte
weiter, nicht mehr und nicht weniger als eine ähnliche Geschichte wie Band
eins. Meine Frage, die ich an dieser Stelle immer stelle, warum gleich eine
Trilogie? Nichts gegen Thomas Thiemeyer, er ist ein hervorragender Zeichner und
bewies bereits, dass er schreiben kann. Und ich habe auch nichts dagegen, dass
er damit Geld verdient. Aber warum eine Trilogie? Geht es nicht anders? Egal.
Die vielen Kapitel, in die der Band unterteilt ist, sorgen dafür, dass Gwen und
Logan eigentlich recht spät aufeinandertreffen. Sie wirkten daher etwas
langatmig und die Zeit, die die beiden miteinander verbringen ist, seitenmässig
gesehen, zu kurz.
Ganz gegen meine Unkerei ist der vorliegende Band auch wieder gut geschrieben,
die Spannung baut sich langsam auf und geht Schritt für Schritt auf ein
interessantes Ende hin. Möglicherweise wird er uns im dritten Band erklären,
dass der Virus seine Kraft verloren hat, der für das Desaster zuständig war
und wieder die Normalität Einzug findet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 02. Oktober 2012 2012-10-02 21:00:00