Warren, Brad und Ryan haben sich etwas Besonderes ausgedacht, um Warrens
Freundin Lissy und deren Freundin Katie zu überraschen. Sie wollen in einem
alten Spukhaus eine Party feiern. Auf dem Weg dorthin läuft ihnen der
Obdachlose Jeremiah vors Auto, der sie vor dem Oakley-Haus warnt. Davon
unbeeindruckt ziehen die Freunde weiter. Im Haus angekommen merken sie sehr
schnell, dass die Geschichten, die man sich erzählt nicht ganz unbegründet
sind. Der Legende nach, soll der alte Oakley seine Familie getötet haben und
sich noch immer im Haus aufhalten.
Autor Marco Görner wandelt mit seinem Script auf den Spuren diverser
Teenie-Slasher-Filme. Auch der Aufbau der Geschichte erinnert mehr an eine
Gruselgeschichte, denn an einen Psychothriller. Und so ahnt man schon, dass der
Trip ins Oakley-Haus kein gutes Ende nimmt. Wirklich überraschend ist der
eigentliche Fortgang der Handlung nicht, da sich der Autor hier sämtlicher
Klischees der Eingangs erwähnten Filme bedient: ängstliche Girls und
vermeintlich coole Jungs müssen sehr schnell erkennen, dass sie sich mit dem
Trip zu viel zugemutet haben. Das klingt durchaus gut, ist aber nicht
überragend. Wirklich gut an dieser Folge ist der parallele Handlungsstrang um
den Pathologen Doktor Reading, der maßgeblichen Anteil an der wirklich guten
und überraschenden Auflösung hat.
Was die Produktion angeht, so bewegt sich diese Folge im gesunden Mittelfeld.
Von den Sprechern ragen zwei heraus. Der schon MindNapping erprobte Konrad
Halver brilliert als Obdachloser Jeremiah und Reent Reins ist als
undurchsichtiger Doktor Reading zu hören. Von den Teenagern überzeugt
lediglich Daniel Welbat als Warren King. Die anderen Sprecher Jannik Endemann
(Brad Cooper), Tammo Kaulbarsch (Ryan O'Neill), Julia Fölster (Lissy Parker)
und Linn MacKenzie (Katie Collins) werden Opfer des klischeehaften Drehbuchs.
Gerade die Dialoge der Teenager ergehen sich oft in Wiederholung von bekannten
Phrasen und schmälern ein wenig den Hörspaß.
Fazit
Die dritte Folge "Der Trip" aus der Serie MindNapping überzeugt, auch
wenn sie kein Meilenstein der Hörspielszene ist. Mehr Teeniegrusel als
Psychothriller weiß die Geschichte vor allem durch ihre Auflösung zu gefallen.
Gerade die jugendlichen Sprecher Leiden ein wenig unter den Dialogen, allerdings
wird dieses Manko durch Konrad Halver und Reent Reins weggemacht, die in ihren
Rollen brillieren. Insgesamt durchschnittliche Hörspielkost, die unterhält,
aber nicht nachwirkt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 06. September 2012 2012-09-06 20:27:37