Die dreizehnjährige Sonja ist ein pferdebegeistertes Mädchen, wie so viele in
ihrem Alter. Gemeinsam mit ihrer Freundin Melanie kümmert sie sich auf dem
Waldhof Frickel um die zwei heruntergekommenen Ponys Mickey und Bjarni. Doch
eines Tages ist der Hof verlassen. Der Besitzer und die Pferde verschwunden.
Etwa zeitgleich taucht im Wald ein verletztes Pferd auf, das Sonja pflegen will.
Allerdings kommt es ganz anders. Das nachtschwarze Pferd, ein Einhorn mit Namen
Nachtfrost und der als Bote der Göttin Aruna mit magischen Kräften
ausgestattet ist, trägt sie durch einen plötzlich auftretenden Nebel nach
Parva. Dort findet sie ein seltsames Amulett und noch seltsamere Wesen und
Menschen. Mit zwei neuen Freunden aus dem Nomadenvolk der Elarim soll sie das
Amulett ihrer eigentlichen Besitzerin zurückbringen. Ihr im Weg steht jedoch
der Spürer, ein geheimnisvoller, gefürchteter Mann, der Steuern eintreibt und
gleichzeitig eine Art Strafgericht darstellt.
Sonja, endlich zurück aus der seltsamen Welt Parva trifft auf ihre Freundin
Melanie und den seltsamen Jungen Darian. Zusammen mit Darians Wissen um Magie,
und Melanie versucht sie, Nachtfrost zu finden. Sie erfahren von Frau von
Stetten, die Nachtfrost bei sich entführt und aufgenommen hat, und wollen das
Einhorn von dort zurück entführen. Auf dem Gutshof wird er von Frau von
Stetten liebevoll gepflegt und sich anscheinend sehr wohl. Die Mädchen erkennen
in der Frau etwas besonderes und es stellt sich heraus, Frau von Stetten ist
niemand anderes als die Brückenwächterin Asarié. Frau von Stetten macht Sonja
klar, sieentgeht ihrem Schicksal nicht und ist die einzige, die einen schweren
Krieg auf Parva verhindern. Schweren Herzens macht Sonja sich mit dem jungen
Prinzen in das magische Land auf den Weg, um einen Krieg zu verhindern. Sonja
soll sich der schweren Aufgabe alleine stellen. Einfach ist sie nicht, denn der
Spürer weiss, wen er jagt.
Währenddessen findet Sonjas Freundin Melanie auf der Suche nach Sonja den
seltsamen Jungen Darian. Krieger und Prinz Darian hingegen ist auf der Suche
nach dem Pferd Nachtfrost. Melanie findet in Sonjas Bruder Phillip Hilfe und
gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Sonja. Die Geschichte geht
natürlich weiter und so treffen schliesslich Melanie und Darian zusammen, doch
durch einen Fehler und die Melanies Selbstsucht verschwinden sie und Darian in
den Nebeln. Auf die zwei Jugendlichen warten in den Nebeln die sogenannten
Weißen Schwestern, die eigene Pläne ausführen wollen und Melanie und Darian
sind die Mittel zum Zweck. Neid und Eifersucht von Melanie sorgen bei der
Rückkehr nach Parva für Probleme. Denn als sie im Nebel, der zur Nebelbrücke
gehört und die beiden Welten verbindet, verschwindet, tauchen die Weissen
Schwestern auf, um ihre eigenen Pläne zu schmieden. Da kommt Melanie genau
richtig. Der Neid rührt von Sonjas Stellung als Trägerin des Amulettes. War
Sonja früher eher die Aussenseiterin, steht sie nun im Mittelpunkt und Melanie,
deren Eltern ihr den Umgang mit Sonja verboten, kann mit der Situation nicht
umgehen.
Fazit
Sonja ist ein typisches Mädchen ihres Alters. Von ihren alltäglichen
Problemen, den Vorurteilen Erwachsener, nervigen Geschwistern und Eltern die nie
Zeit haben, das Streben nach Liebe und Anerkennung fühlt man sich sofort von
der pferdeverrückten Heldin gefangengenommen. Allerdings nicht so die
männlichen Leser. Dies ändert sich erst, als der Weltenwechsel stattfindet und
Sonja nach Parva gelangt. Die Welt ist mit viel Liebe ausgearbeitet und allein
das Volk der Elarim und ihren seltsamen Reittieren, sechsbeinige Riesenbüffel,
sind es wert, das Buch zu lesen.
Das Buch ist klar und fesselnd von der ersten Seite an aufgebaut. Die
Schriftstellerin Astrid Vollenbruch schlägt eine Brücke zwischen der
Wirklichkeit und der magischen Welt Parva. Wichtig sind in diesem Band die
zwischenmenschlichen Beziehungen. So sind da die Verbindung der Geschwister
Sonja und Philipp, die Beziehung Melanie Darian und Sonja Darian und natürlich
viele weitere. Die Persönlichkeiten und ihre Motivation werden gut beschrieben
und manchmal gar nicht so harmlos. Gerade die Darstellung des Spürers ist
erschreckend plastisch, ist er doch der Gegenspieler. Nach und nach erfährt die
Leserin mehr über die magischen Hintergründe und die Bedeutung des Amulettes.
Neben den bereits bekannten Elarim werden weitere Völker der neuen Welt
beschrieben. Für kurze Unterhaltung bestens geeignet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 02. September 2012 2012-09-02 09:35:02