In Washington bricht der amerikanische Vizepräsident während einer
Pressekonferenz zusammen. Zeitgleich werden mehrere Wirtschaftsmanager ermordet.
Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Peter Mormerin findet eine Speicherkarte
mit verschlüsselten Daten. In dem Versuch, mehr über die Herkunft und Besitzer
zu erfahren, wendet er sich an ein Hackerforum. Bedingt durch seinen Chatpartner
begibt sich Peter nach Washington, um die Drahtzieher eines ominösen
Bündnisses zu treffen, die ihn für ihre Zwecke einspannen wollen.
"Tödliche Gerechtigkeit" ist der Debütroman des deutschen Autors
Thomas Tajsich. Durchaus gekonnt erzählt er einen Wirtschaftsthriller, der sich
auf internationalem Parkett abspielt. Dabei gelingt es ihm, die Machenschaften
mancher Unternehmen kritisch und romantauglich darzustellen. Allerdings braucht
der Roman einige Zeit, um spannend zu werden. Thomas Tajsich arbeitet mit
unterschiedlichen Handlungsschauplätzen, die logisch miteinander verknüpft
sind. Jedoch lässt er sich Zeit, um seine Figuren einzuführen und
vorzustellen. Das geht, gerade zu Beginn, jedoch deutlich zu Lasten der
Spannung. Gerade das Verhältnis von Peter zu seiner neuen Freundin Lisa hätte
etwas straffer erzählt werden können.
Im weiteren Verlauf nimmt der Roman an Spannung zu. Geschickt kann Thomas
Tajsich immer wieder einen Cliffhanger setzen, der zum Weiterlesen animiert.
Jetzt steuert der Roman auf das Ende zu. Hier vermag es Thomas Tajsich, den
Leser mit einer überraschenden Wendung zu überzeugen.
Auch sprachlich kann Thomas Tajsich überzeugen. Er ist keiner, der
blutrünstige Szenen in den Vordergrund stellt. Das ist auch nicht nötig. Er
hat eine gut strukturierte Geschichte am Start, die Fakten und Fiktion vermischt
und aus dem Debüt eine lohnenswerte Empfehlung macht.
Fazit
Abseits aller Psychothriller erzählt Thomas Tajsioch in "Tödliche
Gerechtigkeit" eine interessante Geschichte über das korrupte Verhalten
viele Topmanager und Politiker. Eingebettet hat er dies in eine Geschichte, die
an manchen Stellen etwas mehr Spannung vertragen könnte. Trotzdem ist
"Tödliche Gerechtigkeit" ein guter Thriller, der sich auch mit
internationaler Konkurrenz messen kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. August 2012 2012-08-26 15:02:42