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Ursula Poznanski: Saeculum

Saeculum

von Ursula Poznanski
Verlag: Loewe [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-7855-7028-9

Preis: 5,33 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Der Medizinstudent Bastian wird von seiner Freundin Sandra eingeladen, mit auf ein Mittelalter-Rollenspielwochenende zu fahren. Neugierig akzeptiert er, auch wenn er bald zu spüren bekommt, dass ihn nicht jeder aus dem kleinen, eingeschworenen Kreis dabei haben will. In einem abgelegenen Gelände richtet sich die Gruppe ein, doch bald beginnt aus dem Spiel Ernst zu werden, denn es scheint ein alter Fluch zu wirken, der laut einer Sage auf dem Gelände liegt. Gruppenmitglieder verschwinden auf unerklärliche Weise und Unfälle ereignen sich. Vor heftigen Gewitterschauern zieht sich die Restgruppe schließlich in eine unterirdische Burgruine zurück, und nachdem plötzlich ein riesiger Fels vor den Eingang rutscht, sind sie dort eingeschlossen. In Dunkelheit und Kälte setzt eine fatale Gruppendynamik ein, die von einer Mitspielerin, die felsenfest daran glaubt, hinter all dem stecke dieser alte Fluch, noch kräftig angeheizt wird. Sie insistiert, der Fluch fordere ein Menschenopfer, und zwar Bastian. Die Gruppe scheint in ihrer Verzweiflung zu allem breit zu sein, auch wenn der Anführer Paul mit aller Kraft dagegen hält. Innerhalb von nur vier Tagen spitzt sich hier eine Situation derart zu, werden Menschen derart psychologisch manipuliert, dass sie zum Mord bereit sind.

Ursula Poznanski hat die Figuren für ihre Inszenierung gut gewählt, psychologisch scheint das Szenario in sich stimmig zu sein. Das Buch ist spannend, das ist nicht zu leugnen. Es ist interessant zu verfolgen, was da psychologisch abgeht. Doch als Leser mit räumlichen Abstand, in der warmen Sofaecke hockend, fragt man sich sehr bald: "Ja spinnen denn die total? Ich wär’ doch schon längst aufgestanden, hätt’ meinen Krimskrams geschnappt und wäre nach Hause marschiert, egal wie weit das ist." Und auch die verbrecherische Komponente hinterfragt man ziemlich bald kritisch: "Fluch ist Quatsch, schon klar. Aber dann überlegt doch endlich mal in aller Ruhe, wer da wirklich hinter allem steckt!" Tja, und genau das ist dann - auch dank des Fluchs - gar nicht so schwer. So schleppt man sich als Leser schließlich über die fast 500 Seiten, nur noch aus Neugier, ob man bei der Tätersuche richtig lag.
Fazit
Das Buch ist zu lang! Idee und Personal sind stimmig gewählt, doch der Text hätte eine kräftige Straffung gebraucht. Zu viele Seiten gehen für "noch mehr Stimmung, noch mehr Grusel" drauf. Leider verliert die Spannung dadurch erheblich an Schwung. Schade!

Ganz schlimm: Der Rollenspielerszene tut Ursula Poznanski mit ihrem Buch grob Unrecht! Denn niemand, wirklich niemand organisiert Rollenspiele unter solchen Bedingungen. Außer er hat verbrecherische Absichten.
6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne6 Sterne
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Vorgeschlagen von Maren Partzsch [Profil]
veröffentlicht am 12. April 2012

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