Man schreibt das Jahr 1649. In London wurde Charles I. hingerichtet, und der
Adel muss um sein Leben fürchten. Elisabeth Raleigh bangt auch um das Leben des
Vaters, aber eine Ehe mit dem regierungstreuen Robert Dunmore enthebt sie dieser
Sorge. Sie wird England verlassen müssen, um in Barbados zu leben, wo Roberts
Vater Harold als einflußreicher Mann eine große Plantage bewirtschaftet.
Einige Tage vor der Abreise begegnet Elisabeth dem Freibeuter Duncan Haynes, der
ihre Gefühle total durcheinander bringt. Dennoch geht sie die eheliche
Verbindung mit Robert ein und begibt sich mit ihm an Bord der
"Eindhoven", die sie ihrem neuen Leben entgegen trägt, einem Leben
voller Gefahr, Intrigen und dunkler Geheimnisse, in einer fremden, unbekannten
Welt. Aber auch große Gefühle werden ihr begegnen und von ihrem Herzen Besitz
ergreifen, ehe sich eines Tages ihr Schicksal erfüllt. Elena Santiago schreibt
ihren Roman in flüssigem, leicht verständlichem Stil, der ein flottes Lesen
erlaubt. Sie entwickelt eine voluminöse Geschichte, in der eigentlich alles
vertreten ist, was Abenteuer und Spannung verspricht. Leider fehlt das Eingehen
auf die geschichtliche Situation der damaligen Zeit sowie auch eine Beschreibung
des eigentlich so reizvollen Handlungsortes fast gänzlich. Dafür wird für
eine im 17.Jahrhundert spielende Story ein überaus freizügig sich abspielendes
Liebesleben der Protagonistin dargestellt. Detailgetreu und unmißverständlich
findet sich dieser stark aufgetragene Stil auch in der großen Anzahl der
blutrünstigen Greuel, die mit eingeflochten werden. Ein facettenreicher, bunter
Bilderbogen, der - wenn er zur damaligen Zeit von einem Bänkelsänger erzählt
worden wäre - eine interessante "Moritaten" - Sammlung abgegeben
hätte.
Fazit
Diese 543 Seiten starke Saga ist in der Zusammenfassung beurteilt ein
unterhaltsames Lesevergnügen für zwischendurch. Ein bißchen "Vom Winde
verweht" und etwas "Onkel Toms Hütte". Fluch und Liebe der
Karibik - leicht wie ein leuchtender, farbenfroher Schmetterling, aber genau so
leicht nach dem Lesen auch wieder vergessen!
Vorgeschlagen von brillenbaby
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veröffentlicht am 06. Februar 2012 2012-02-06 11:40:48