Eine Juwelendiebin sorgt unter der Prominenz von San Francisco für Unruhe.
Jeden Raubzug konnte sie unerkannt und ohne Gewalt beenden. Lediglich der
Einbruch bei Casey Dowling endet für die Hausbesitzerin tödlich. Lindsay Boxer
ermittelt wegen Raubmordes, jedoch beteuert die Juwelendiebin am Telefon ihre
Unschuld. Ein anderer Fall geht Lindsay wesentlich näher: Ein skrupelloser
Mörder erschießt wahllos junge Mütter und deren Kinder in den Parkhäusern
der Shopping Malls. Unter den Bürgern von San Francisco geht die Angst um.
Frauen fangen an sich zu bewaffnen. Während Lindsay eine erste Spur hat, gerät
sie selbst ins Visier des Killers.
Der neunte Roman um Lindsay Boxer ist wieder etwas besser als sein Vorgänger
"Das 8. Geständnis", reicht jedoch nicht an die wirklich guten ersten
Romane der Serie heran. Wieder arbeitet James Patterson mit zwei
Handlungssträngen, die diesmal einen gemeinsamen Nenner haben. Leider wirkt
dieser etwas zufällig, zumal eine Geschichte nicht wirklich zu Ende erzählt
wird. Mit Markus Dowling und Pete Gordon hat Lindsay Boxer zwei starke
Gegenspieler, deren Motiv- und Gefühlslagen etwas reißbrettartig wirken.
Dafür liest sich "Das 9. Urteil" ausgesprochen spannend und reicht
fast an die ersten Boxer-Romane heran. Natürlich erfährt man auch, wie es mit
Lindsays Freundinnen Claire, Cindy und Yuki weiter geht. Das alles ergibt eine
Mixtur, der man sich nur schwer entziehen kann. Gespant fiebert man dem Ende
entgegen, das, im Vergleich zu früheren Patterson-Romanen, wieder einmal etwas
enttäuschend ist. Leider schafft es der Amerikaner nicht mehr, seinen Krimis
eine unerwartete Wendung zu geben, für die er früher von seinen Lesen geliebt
wurde. Zwar endet der Roman mit einem Cliffhanger, der den Boden für die
Jubiläumsfolge bereitet, doch die Brillanz früherer Schlussszenen ist hier
nicht mehr zu sehen.
Fazit
Insgesamt ist "Das 9. Urteil" ein solider Thriller von James
Patterson, der, im Vergleich zu vielen neueren Romanen des amerikanischen
Vielschreibers, zu den besseren Werken gezählt werden kann. Ein Meisterwerk ist
der Roman aber nicht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 30. Dezember 2011 2011-12-30 15:41:10