Doktor Baker hat Leonie Goron in seine Gewalt gebracht. Poe trifft sich mit ihm
auf neutralen Terrain, wo beide einen Austausch ausmachen: Leonie gegen Bakers
Unterlagen, die sich noch immer in Poes Besitz befinden. Die Übergabe soll auf
einem verlassenen Friedhof stattfinden. Als Poe dort ankommt, will er endlich
seine wahre Identität wissen. Doch Dr. Baker hat noch einen Trumpf in der
Hinterhand. Er hat Leonie narkotisiert und droht damit, sie zu vergiften.
Mit einem Paukenschlag endet die sechste Staffel der Poe-Hörspielserie. Es ist
schier unglaublich, was Melchior Hala hier als Drehbuch verfasst hat.
Meisterhaft gelingt es ihm, die Rahmenhandlung auf einen grandiosen Höhepunkt
zusteuern zu lassen. Endlich erfährt Poe, wer er wirklich ist. Überaus
geschickt wird dabei die Kurzgeschichte "Metzengerstein" eingebaut,
die abermals in einer Traumsequenz dargestellt wird.
Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Rahmenhandlung. Und diese endet mit einem
wahrhaften Knalleffekt. Besonders gelungen ist ein Kniff, der dieser Folge
zusätzlichen Reiz gibt: Das letzte Drittel der Geschichte wird aus Sicht von
Dr. Baker erzählt. Das Besondere ist, dass man hier die andere Seite der
Geschichte kennenlernt, die gerade zum Schluss noch eine unglaubliche Wendung
nimmt.
Mit einer Laufzeit von fast 75 Minuten ist diese Folge ein wahrer Hörgenuss.
Die Sprecher, allen voran Ulrich Pleitgen als Edgar Allan Poe und Iris Berben
als Leonie Goron stehen der inhaltlichen Qualität in nichts nach. Weiterhin
sind Till Hagen (Dr. Baker), Clara Nicolai (Anna Rogét), Jaecki Schwarz (Pater
O'Neill) oder Sascha Rotermund (O'Gorn) zu hören).
Fazit
"Metzengerstein" ist der bisherige Höhepunkt einer überaus
gelungenen Serie. Ein Teil der Rahmenhandlung wird aufgelöst. Poe erfährt, wer
er wirklich ist. Allerdings muss er sich fragen, ob Dr. Baker ihm wirklich die
Wahrheit gesagt hat. Das spektakuläre Ende schürt die Lust auf die weiteren
Folgen!
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. November 2011 2011-11-07 20:29:38