"Das Blütenstaubzimmer" von Zoë Jenny, welches im Oktober 1999 als
Taschenbuchausgabe erschienen ist, ist ein gelungener und kontrastreicher Roman.
Die Zusammenhänge zwischen den vielen Charakteren sind der Autorin sehr gut
gelungen. Durch den angenehmen Schreibstil ist das Eintauchen in Traumwelten
besser verdeutlicht.
Darüber hinaus lässt sich eine biografische Verbindung zwischen Werk und
Autorin herstellen. Zoë Jennys Eltern haben sich früh getrennt und sie lebte
bei ihrem Vater - einem Verleger und Schriftsteller. Dies ist auch in ihrem
Roman zu bemerken, da sich Lucy, Jos Mutter, in frühen Tagen von ihrem Mann,
dem erfolglosen Buchverleger getrennt hat und dieser seine Tochter zu sich nahm.
Als Folge dessen leidet Jo unter schweren Kindheitsdepressionen. Der Übergang
zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist nicht besonders flüssig. Durch zu
viele Einzelheiten fehlt es dem Werk an Spannung. Zudem beschreibt sie die
Tochter-Mutter-Beziehung sehr kühl und oft verliert man den Überblick, wie zum
Beispiel Jos Versuche, die emotionale Distanz zu ihrer Mutter zu überwinden.
Nichtsdestotrotz stellt sich mir die Frage, ob dieser Roman eine gute
Schullektüre wäre. Ich habe sehr schnell festgestellt, dass dies nicht der
Fall ist. Diesem Werk fehlt es eindeutig an Aktion. Es wird viel Zeit benötigt,
um das richtige Verständnis dafür zu entwickeln. Hinzukommend spricht dieses
Schriftwerk eher Frauen an, dies bemerkt man, wenn man zwischen den Zeilen
liest. Möchte der Leser in eine andere Welt eintauchen und sich etwas
zurückziehen, ist dieser Roman eine gelungene Möglichkeit. Jedoch sollte man
es nicht zu sehr an sich heran lassen, da viele Zweifel am Inhalt entstehen
können.
Fazit
Letztendlich gelingt es der Autorin den Leser in Jos Gefühlswelt eindringen zu
lassen und verdeutlich, wie schwer es für ein Kind, welches unter der Trennung
seiner Eltern leidet, ist, eine starke Bindung zu dem Elternteil aufzubauen,
welches fehlt.
Vorgeschlagen von Sophie
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veröffentlicht am 07. November 2011 2011-11-07 08:59:50