Harry Holes 7. Fall. Immer wenn ich mir denke, Nesbø könne sich gar nicht mehr
steigern, weil der letzte Roman ja bereits ein Hammer war, werde ich eines
Besseren belehrt. Er kann, und er kann es gut! Hole ist immer noch der alte, hat
aber seinen Alkoholkonsum etwas besser im Griff und wir werden nicht mehr durch
seine vielen Abstürze aus der Bahn geworfen. Jetzt kämpft er mit dem Verlust
von Rakel und Oleg und dass die beiden einen anderen haben, einen besseren und
verlässlicheren als Harry. In "Schneemann" wird Hole und sein Team,
dass durch die neue Kollegin Kathrin ergänzt wird, mit besonders merkwürdigen
Vermisstenfällen konfrontiert. Es sind ausschließlich Mütter und Mitte
Dreißig. Die Tatorte geben nicht viele Spuren her, bis auf einen Schneemann,
der nach den Vermisstenanzeigen vor den Häusern der Familien gefunden wird.
In seinem 7. Fall kommt Harry verhältnismäßig oft auf den Holzweg, denn die
Suche nach einem Mörder, von dessen Opfern entweder nur Teile oder gar nichts
gefunden wird, gestaltet sich schwieriger als angenommen. Es gibt ein paar
Verdächtige, aber Harry ist nicht lange davon überzeugt, wirklich vor dem
Schneemann zu stehen.
Der Schneemann mordet schon seit langen, bereits in den 90er Jahren wurden 2
Frauen getötet, von denen eine vorher vermisst gemeldet wurde und die andere
war ihre Freundin, aber dies geschah in Bergen und der Fall wurde zu den Akten
gelegt, weil man glaubte, der damals damit beauftragte Kommissar wäre der
Mörder gewesen und hätte sich dann abgesetzt, denn man hörte und sah nie
wieder was von ihm.
Harry braucht eine Zeit bis er die Zusammenhänge begreift, aber für die
Hole-typische Art ermittelt er erfolgreich und lässt sich durch ein paar
Niederlagen natürlich nicht unterkriegen, sogar in eine Talkshow geht er um
seinen Verdacht zu erhärten.
Fazit
Nesbø kann einfach gut erzählen und mit jedem weiteren Roman steigert er sich
noch mehr. So vielschichtige und durchwegs durchdachte Romane aus diesem Genre
habe ich selten gelesen. Auf dass Hole nie aufhört zu ermitteln, auch wenn er
das am Ende eines jeden Falles, wo er entweder um einige Erfahrungen reicher
oder um einige Körperteile leichter ist, versichert.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 14. September 2011 2011-09-14 15:59:15