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John Hulme, Michael Wexler: The Seems. Der Schein. Verschollen im Niemandsland

The Seems. Der Schein. Verschollen im Niemandsland

von John Hulme, Michael Wexler
Verlag: S. Fischer [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-596-85317-5

Preis: 10,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Schon mit 12 Jahren trat Ferdinand Becker Drane als Reparant in den Dienst des "Scheins" ein, einer Parallelwelt, die ihren Bürgern die Zeit, das Wetter, Gerüche und sogar die Schwerkraft handgesteuert zur Verfüung stellt. Je mehr geplant ud beeinflusst wird, umso mehr kann auch schief gehen. Unvorstellbar, der Nachschub an Gedanken und Gefühlen könnte eines Tages einmal ausbleiben! Wenn das System zum Beispiel keine Zeit mehr bereitstellt, könnten seine Bürger unfreiwillig in ein Niemandsland abrutschen. Seit Becker den Schein zum ersten Mal betrat, sind zwei Jahre und 22 Abenteuer vergangen. Becker ist nun mit 14 Jahren mitten in der Pubertät. Der junge Reparant hat nicht nur sein Interesse für das Mädchen Jennifer aus der realen Welt entdeckt, sondern muss sich im Schein gerade vor Gericht für seine Neigung verantworten, die bestehenden Regeln zu beugen. (In der realen Welt wäre Becker übrigens noch lange nicht strafmündig). Dass ein kluger Kopf wie Becker im bürokratischen System des Scheins anecken würde, war zu erwarten. Eine Gemeinschaft, die für ihre Bürger Träume und Alpträume in einer speziellen Abteilung anmischen lässt, fordert Widerspruch geradezu heraus.

Der Schein sieht sich aktuell Bedrohungen von innen und außen gegenüber. Für einen dicht besiedelten Sektor wurde ein Orkan vorausgesagt, das System kann die Widerstandsbewegung "die Flut" kaum noch im Zaum halten und ein kompletter Eisenbahn-Zug mit Gedanken wird vermisst. Stürme in der Scheinwelt sind keine Kleinigkeit, die Brainstorms bringen Monster und Kakerlaken mit sich. Aufwändige Kontrollen zu Bekämpfung der Aufständischen haben zu einer Stimmung allgemeinen Misstrauens in der Scheinwelt geführt. John Hulme und Michael Drexler kreieren ihr Paralleluniversum im dritten Band wieder mit humorvollen Seitenhieben und listigen Anmerkungen. So beschaffen sich die Probanden auf dem Flohmarkt eine Anrufkarte aus alten Zeiten, die Holographien transportieren kann, da sie den zentralisierten Kommunikationswegen des Scheins nicht trauen.

Band 1 The Seems. Der Schein. F. B. Dranes erster Auftrag
Band 2 The Seems. Der Schein. Explosion im Zeitzentrum
Fazit
Der Kampf der Scheinwelt gegen Bedrohungen von innen und außen wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Das bürokratische System des Scheins und der Umgang seiner Bewohner damit nehmen die Autoren auch in der Fortsetzung der Serie wieder gekonnt die Schippe. Dranes Gefühle für Jennifer machen neugierig auf eine Beziehung zwischen Partnern aus zwei verschiedenen Welten. Mit einem üppigen Umfang von über 300 Seiten und einer zusätzlichen satirischen Ebene, die sich aus den Anmerkungen zur Scheinwelt hinten im Buch entfaltet, bietet der dritte Band der The Seems-Serie passendes Futter für routinierte Leser ab 12 Jahren.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 14. August 2011

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