Benjamin, Apotheker, und Beatrice, Kinderbuchautorin. Ein Ehepaar.
Unterschiedlicher könnten zwei Menschen nicht sein, trotzdem sind sie ein
Paar.
Beim Kauf eines Couchtisches, der Benjamins Leben grundlegend ändern sollte,
wird alles in Frage gestellt.
Benjamin ist unauffällig, nicht gerade aufregend, hält sich für nichts
Besonderes. Ist mit seinem einfachen Dasein als angestellter Apotheker vollauf
zufrieden. Er hat seine kleine Tochter Marion. Sein einziger Lichtblick. Wäre
da nicht Beatrice, das Leben wäre richtig unbeschwert. Sie, die erfolgreiche
Kinderautorin, wünscht sich für ihren Mann die Selbstständigkeit, mit einem
Angestellten verheiratet zu sein, ist unglamourös.
Das ist nur einer der vielen Streitpunkte in dieser Ehe. Bis sein Chef ihn
darauf hinweist, hat Benjamin nicht gemerkt, dass er ein Ja-Sager ist. Er tut
das, was andere ihm sagen, v.a. Beatrice. Wenn sie keine Lust hat zu kochen,
dann gibt es dreimal in der Woche Pizza, die er zu holen hat. Sie vertritt die
Meinung, dass Frauen heutzutage keine Dienerinnen sind, also auch nicht kochen
brauchen, wenn es nicht sein muss.
Auch im Bett klappt es nicht. Er hätte es gerne zärtlich, sie nicht. So, dass
er die Kopfschmerzen vortäuschen muss, um sich Beatrice vom Leib zu halten.
Minière zeichnet auf einfache aber eindrückliche Weise die typische
Entwicklung einer Beziehung. Wie oft sind wir Frauen geblendet davon, immer im
Recht zu sein? Was wir aber nicht sind. Weit davon entfernt, wir wissen oft gar
nicht, was wir eigentlich anstellen. Wir sind nicht so unschuldig,wie wir
glauben.
Beatrice ist durch und durch unsympathisch, herrisch, grob und falsch. Benjamin
ist harmlos, willenlos und lethargisch. Aber eindeutig sympathischer!
Fazit
Lesenswert, humorvoll, regt zum Nachdenken an!
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
[Profil]
veröffentlicht am 10. August 2011 2011-08-10 13:33:48