Als Zauberer hat man kein einfaches Leben. Man muss Zaubersprüche aufsagen,
Tinkturen und magische Gegenstände herstellen, Flüche aussprechen und Monster
gefangen halten. Zudem benötigt man Hilfe, weil man nicht alles selbst machen
kann, etwa einen Kobold, der den Haushalt führt. Wenn man nicht mit der Arbeit
zufrieden ist, kündigt man den Kobold nicht etwa, sondern lässt ihn durch
einen Nurgayx fressen. So weit die Theorie. In der Praxis sieht dies jedoch ganz
anders aus. Denn dummerweise wurde der Zauberer selbst von diesem Nurgax als
Mahlzeit ausersehen. Und plopp, der Zauberer ist gefressen, das Nurgax satt,
hoffentlich! und die Koboldin Nessy wird von der Haushälterin zum
Haushaltsvorstand. Es ändert sich aber nichts wirklich. Denn die Zauber des
Zauberers Margle lösen sich nicht auf. Uuups.
Die maletrierten Geister, wie Vampirkönige, Schwerter in Kohlköpfen, Gehirnen
in Einmachgläsern und ähnliches mehr, die erfolglos auf Erlösung hofften,
müssen nun zusammenhalten damit Nessy zaubern lernen kann. Unterstützung
erhält Nessy vom Bruder des Zauberers Margle, eben jenem Gehirn im Einmachglas.
Die Unterrichtsstunden gestalten sich etwas schwierig. Natürlich geht auch so
mancher Zauber in die Hose. Aber damit nicht genug, es tritt noch eine Magierin
auf, die in die Fussstapfen von Margle treten will. Als alles nichts mehr hilft,
muss sie den schweren Gang gehen und sich der-Tür-am-Ende-der-Halle zuwenden.
Fazit
Von A. Lee Martinez sind inzwischen ein halbes Dutzend Fantasy-Bücher
erschienen. In allen Romanen stellt er skurille Figuren in den Vordergrund, die
alles andere als Gewinner sind. Bis zum Schluss einer Erzählung sind die
Heldinnen und Helden meist Verlierer. Nicht unbedingt gescheiterte Existenzen,
aber das Schicksal (in diesem Fall der Autor) meinte es nicht gut mit ihnen.
Doch am Ende sind sie dennoch die Gewinner. so geht es auch der Koboldin Nessy.
Sie beugt sich der auferlegten Last der Haushälterin und kümmert sich nicht
nur um das Anwesen, sondern auch deren seltsame Bewohner. Und als der Zauberer
nicht mehr ist, flieht sie nicht etwa, sondern will den anderen Verfluchten
behilflich sein.
Ich habe bei der Lektüre des Buches nicht unbedingt lauthals gelacht, doch
freute ich mich über die seltsamen Wesen wie den pausenlos polierenden
Silbergnom, eine Katze, die mit einer Sonnenblume spricht und plötzlich einen
versteinerten Schwanz hat... Für den viel lesenden Fantasy-Fan ist vieles, was
sich ereignet, vorhersehbar. Dennoch ist das Buch eines der wenigen
humoristischen Werke, die zur Zeit auf dem Markt sind. Aus diesem Grund lesens-
und empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 04. Juli 2011 2011-07-04 10:11:19