Die junge Eona, mit der verkrüppelten Hüfte, kommt eigentlich aus dem Gebiet
der Salzminen. Das Besondere an dem Mädchen ist, dass sie Drachenmagie wirken
und die mystischen Drachen sehen kann. Die Gabe, die eigentlich nur Jungen
besitzen dürfen, nutzt sie aus. Viele Jahre bereitete sich Eona auf den grossen
Tag vor hat hart trainiert. Körperlich der Schwertkunst hingegeben und geistig
der Drachemagie. Jetzt hofft sie, am Neujahrstag von den mächtigen Drachen aus
einer Schar von zwölf Jungen erwählt zu werden. Weil sie diese besondere Gabe
beherrscht, nimmt Meister Lord Brannon sie nicht ganz uneigennützig als seinen
Lehrling auf und macht aus ihr den Jungen Eon. Das Wagnis lohnt sich, denn Eona
erkennt bei ihrer Prüfung den seit langem verschollenen Spiegeldrachen. Weil
ihr Meister sie als Mondschatten, einen Eunuch, ausgibt, schöpft vorerst
niemand Verdacht und ihrem Ziel steht nichts im Wege. Der Erfolg eröffnet Eona
eine völlig neue Welt. Während ihrer Anwesenheit werden jede Menge Ränke
geschmiedet und es fällt ihr schwer, ihr Geheimnis, ein Mädchen zu sein, zu
wahren und nicht zu tief in den Kampf um den Thron verwickelt zu werden. Zur
gleichen Zeit liegt der Kaiser im Sterben. Sein ehrgeiziger Halbbruder Sethon
trachtet nach dem Thron und damit nach der ultimativen Drachenmacht. Kronprinz
Kygo benötigt nun die Unterstützung des Drachenrats, der jedoch für das neue
Jahr unter Lord Idos Führung steht. Und Lord Ido ist gerade zum Lieblingsfeind
von Eon geworden. Am Tag der Zeremonie erscheint der seit fünfhundert Jahren
verschollene Spiegeldrache in der Arena auf. Er wählt Eona zu seinem
Drachenauge. Schwierigkeiten entstehen, als der sagenumwobene Drache sich ihr,
wenn auch nicht ganz, verweigert. Der Spiegeldrache behält einige geheimnisse
für sich.
Fazit
Alison Goodman bedient sich vieler Anleihen aus China und Japan, deren
Mythologie sie gnadenlos plündert. Abwechslungsreich und in vielen
Einzelheiten, die bald die tatsächliche Mythologie der beiden asiatischen
Länder verlässt, beschreibt sie Ereignisse am Hofe eines phantastischen
Kaiserhofes. Neben der phantastischen Welt spielt die Autorin mit der Rolle der
Geschlechter. Auf der einen Seite Eona, die sich in den Burschen Eon verwandelt
und auf der anderen Seite Lady Dela, die eigentlich ein Mann ist, erschafft sie
sympathische Heldenfiguren. Die Heldin des Romans versucht das Unmögliche und
geht ihren Weg durch eine Welt, die von Männern beherrscht wird, scheitert an
ihrer Aufgabe und ihren mächtigen Gegnern. Sie gibt jedoch nicht auf und
kämpft für ihr Lebenswerk und erkennt, sie kann in der Welt der Männer nur
gewinnen, wenn sie sich so gibt, wie sie ist. Ein junges Mädchen.
Und damit bin ich beim Problem des Lesers. Mir gelang es nicht recht, mit Eon -
Eona warm zu werden. Ich fand keinen Zugang zum Charakter und hatte das Gefühl,
sie sei ein wenig ablehnend mir gegenüber. Der Roman lässt sich sehr leicht
und flüssig lesen. Seine Pluspunkte sind die vielen Ideen, die durchaus neu
daher kommen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 04. Juli 2011 2011-07-04 10:00:29