Lisbeth ist eine leidgeprüfte Frau. Zusammen mit ihrem viele Jahre älteren
Mann bewirtschaftet sie das Gasthaus zum Ochsen in der Nähe von Goch am
Niederrhein. Als ihr kränkelnder Gatte eines Tages stirbt, muss sie alleine
für das beliebte Wirtshaus sorgen. Und ihr Schaffen scheint von Erfolg
gekrönt, denn die preußische Armee sowie auch eine Prinzessin vom Hof
Friedrichs II halten Einkehr bei ihr. Um die hungrigen Mäuler zu stopfen muss
sie Kartoffeln in den Speiseplan aufnehmen. Eine damals unbeliebte Knolle aus
der Erde, die der preußische König unbedingt als Grundnahrungsmittel
einführen wollte. Mit Hilfe eines ihr immer wieder erscheinenden Geister
erreichte sie auf wundersame Weise eine wohlschmeckende Zubereitung. Allerdings
setzte ihr gleichermaßen ein preußischer Major auf die heftigste Art und Weise
zu. Doch der Müller aus der Nachbarschaft kümmert sich um Lisbeth, die hin-
und hergerissen scheint in ihren verschiedenen Welten. Zudem "laufen"
ihr noch zwei Kinder zu. Geschwister, der eine ein junger Bub, der von der
Einberufung zur Armee geflohen ist und seine kleine Schwester, die aus der
Prostitution aus dem nahen Belgien gerettet worden ist. Außerdem plagt sie ihr
schlechtes Gewissen, ob ihrer vermeintlich schlimmen Taten ...
Fazit
Ella Theis lässt die handelnden Personen dieses historischen Romans für sich
sprechen. Praktisch jedes Kapitel wird aus des Sicht einer anderen Hauptperson
erzählt, sodass der Leser sich seinen eigenen Überblick auf eine ganz
besondere Art und Weise verschaffen kann. Einen weiteren Blick wirft die Autorin
in ihrem Erstlingswerk auch auf die Kartoffel. Eine damals ungeliebte
Erdenknolle, die heutzutage nicht mehr von unserem Speiseplan wegzudenken ist.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 25. Mai 2011 2011-05-25 21:56:08