Uwe Klausner ist ein Schriftsteller gut recherchierter historischer Romane. Die
Fälle seines Protagonisten Tom Sydow spielen in den letzten Kriegsjahren und
der Nachkriegszeit. Der vorliegende Fall findet während der Unruhen im Juni
1953 in Ostberlin statt.
Eine Leiche wird durch die Spree getrieben und am Schloss Bellevue aus dem Fluss
gefischt. Ein Mann mit unbekannter Identität. Sein körperlicher Zustand deutet
auf Folter hin. Kurze Zeit darauf wird ein Fall von Grabschändung gemeldet. Die
Opfer gehören, wie sich herausstellt zu einem Sondereinsatzkommando der SS, die
kurz vor Kriegsende beauftragt wurde, das Bernsteinzimmer in Sicherheit zu
bringen. Jeder der vier Beteiligten erhielt einen Teil der Karte, die zum
Lagerungsort des Schatzes führt. Es gibt mehrere Interessenten für das
Bernsteinzimmer und die Jagd nach den Karten beginnt. Amerikanische
Geheimdienste sowie russische Auftraggeber sind mit von der Partie. Für den
Westberliner Kommissar Tom Sydow ein Fall, der immer größere Kreise zieht und
den er ohne Hilfe aus der DDR nicht lösen kann.
Vier Männer mit einem Geheimnis und einer geteilten Schatzkarte, die es
zusammenzusetzen gilt ohne den Gewinn aus dem Verkauf teilen zu müssen. Die
ganze Geschichte klingt erstmal spannend. Im Grunde ist sie es auch, allerdings
finde ich, dass das Buch immer wieder sehr langatmige Stellen aufweist. Zudem
ist es relativ verworren geschrieben. Liest der Leser das Buch nicht
zusammenhängend, kann es passieren, dass er mit der Zeit den roten Faden
verliert und in der Fülle der Personen durcheinandergerät. Die historischen
Gegebenheiten, die die Zeit, in der das Buch spielt, bestimmten, werden
geschildert.
Fazit
Die Spannungen zwischen Russland und Amerika, Ost- und Westberlin werden
deutlich. Für konzentrierte und an historischen Kriminalromanen interessierte
Leser empfehlenswert.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 19. Mai 2011 2011-05-19 21:48:02