In einer verschneiten Winternacht werden die Geschwister Kate, Michael und Emma
aus ihrem Heim verjagt und von ihren Eltern getrennt. Auch zehn Jahre später
wissen die drei Kinder nicht, was damals ihre Familie zerrissen hat. Die Antwort
liegt in einem magischen Buch verborgen, dass sie auf eine wundersame Reise
führt. Eine Reise, die Kate, Michael und Emma an fremde Orte führen wird, von
deren Existenz sie nicht einmal ahnten. Jedoch merken sie sehr schnell, dass
auch ihre Geschichte mit diesen Orten fest verwoben ist.
"Emerald" ist der Auftakt zu einer Trilogie, die aus mehreren Gründen
beachtlich ist. Der als Drehbuchautor für "Gossip Girl" oder
"Gilmore Girls" bekannt gewordene John Stephens legt mit diesem Werk
sein Romandebüt vor - und landete schon vor der Veröffentlichung einen
Weltbestseller. Bereits vor Erscheinen wurde der erste Band der Chroniken vom
Anbeginn in 32 Länder verkauft. Nach der Lektüre kann man sagen: zurecht.
Sicher, Elemente von Harry Potter und Narnia finden sich auch in Stephens Werk,
jedoch schafft er es schon im ersten Band, eine eigene Welt zu schaffen. Dafür
verantwortlich ist die packende Geschichte, die den Leser von der ersten Seite
an gefangen nimmt. Mit Kate, Michael und Emma hat er drei liebenswerte
Charaktere geschaffen, die allesamt ein paar Macken besitzen und dadurch absolut
authentisch sind. Hinzu kommt, dass John Stephens das szenische Schreiben
bedingt durch seine Drehbuchtätigkeit im Blut liegt. Dadurch hat man beim Lesen
von "Emerald" das Gefühl, einen Film vor seinem geistigen Auge zu
sehen.
Im Verlauf des Abenteuers treffen Kate, Michael und Emma auf eine Vielzahl
gelungener Figuren. Egal ob die mysteriöse Gräfin, Stanislaus Pym oder die
Zwerge. Alle Figuren sind liebevoll gestaltet und tragen mit dazu bei, das
Lesevergnügen des Romans zu steigern. Schön ist auch, dass die Geschichte
genügend Tiefgang besitzt, um zum einen nicht als billige Harry-Potter-Kopie zu
agieren und zum anderen auch ältere Leser zu begeistern. Das Ende hat John
Stephens so geschickt gelegt, dass die hier gezählte Geschichte einen guten
Abschluss gefunden hat und trotzdem der Nährboden für den zweiten Band gelegt
wird, in dem sich Kate, Michael und Emma wohl auf die Suche nach ihren Eltern
machen werden.
Fazit
Die 460 Seiten von "Emerald: Die Chroniken vom Anbeginn" vergehen wie
im Flug. Schade, dass man jetzt eine ganze Weile auf den nächsten Band warten
muss, der für das Frühjahr 2012 anvisiert werden kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Mai 2011 2011-05-01 13:03:06