Der Science Fiction Almanach Polaris 2 enthält fünf gute Erzählungen und ein
Essay über die Geschichte der russischen Science Fiction.
Die längste Erzählung ist von Wadim Schefner und berichtet von der Erfindung
eines Universalstoffs, dem Aqualith. Im Vordergrund steht der Erfinder und seine
Lebensgeschichte. Da die Geschichte in der Zukunft spielt, gibt es bereits
zahlreiche technische Errungenschaften, die uns heute noch fremd sind, und die
wie selbstverständlich benutzt werden. Sämtliche körperliche Arbeiten und
Dienstleistungen werden von Maschinen wahrgenommen. Es gibt Hierarchien unter
den Maschinen. Bessere und leistungsstarke überwachen die Arbeiten von
einfachen Modellen. Der Mensch beschäftigt sich ausschließlich mit den
Geistes- und Naturwissenschaften.
Die Gebrüder Strugatzki beschäftigen sich in der Erzählung "Wanderer und
Reisende" mit dem Problem, fremde Intelligenz zu erkennen. Dies geschieht
mittels eines Gesprächs an einem See zwischen zwei Wissenschaftlern. Dabei
entsteht, nicht ohne eine Prise Humor, der Eindruck, das eine solche Begegnung
bereits stattgefunden hat, ohne das die Menschen sie zur Kenntnis nahmen.
In "Die Flucht" von Warschawski wird den Gefangenen eine erfolgreiche
Flucht vorgetäuscht, um ihre Leistung in einem neuen Arbeitslager zu
steigern.
Darko Suvin berichtet in einem Essay über die Entstehung der russischen Science
Fiktion und ihre weitere Entwicklung bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Er erwähnt dabei zahlreiche Autoren und deren Werke. Zudem erfolg ein Vergleich
zur europäischen und amerikanischen Science Fiktion. Für den interessierten
Leser dieses Genres stellt der Artikel eine wahre Fundgrube guter
Literaturhinweise dar.
Fazit
Eine lesenswerte Sammlung.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 17. August 2003 2003-08-17 08:31:08