Lucy Shaw wurde an Silvester von einem Mann auf einer öffentlichen
Herrentoilette umgebracht. Als typisch britische Ermordete muss sie nun als
Geist auf dieser Herrentoilette spuken. Das ging relativ gut. Mit verschiedenen
Ausnahmesituationen, wenn ihr jemand auf die Schuhe pinkelt oder ähnliches. Die
von nun an für immer fünfzehnjährige Teenagerin mit den langen dunklen Haaren
und den smaragdgrünen Augen ist der Ansicht, sie kann von niemanden gesehen
werden, denn sie gab sich alle Mühe, sich bemerkbar zu machen. Aber keine
Vertreter des männlichen Geschlechts reagierten auf sie. Das ändert sich
schlagartig, als der 27jährige Jeremy die Herrentoilette betritt. Er kann sie
sehen und hören, doch der von ihm gerufene Bobby fühlt sich auf den Arm
genommen, denn er kann Spooky Lucy nicht sehen. Lucy betrachtet Jeremy jedoch
sehr skeptisch. Sie weiss nicht so recht, ob sie ihm trauen kann. Jeremy scheint
ein Medium zu sein, arbeitet jedoch am Theater und fühlt sich für Lucy
irgendwie verantwortlich. Aus diesem Grund besucht er die junge Geisterlady
regelmässig. Zwischen den beiden entwickelt so etwas wie ein
Bruder/Schwester-Verhältnis. Jeremy will ihr sogar dabei helfen, mit anderen
Geistern, bzw. anderen Medien in Kontakt zu treten und verschafft Lucy sogar die
Möglichkeit, die Herrentoilette jeden Tag für ein paar Stunden zu verlassen.
Voraussetzung ist, sie muss etwas aus der Toilette bei sich tragen. Allerdings
geht das nicht für lange, denn als Geist verliert sie an Kraft und muss dann an
ihren Todesort zurückkehren. Im "Tempel der Teuren Verstorbenen"
lernt sie weitere Geister kennen, z.B. das pummelige Mädchen Hep mit der sie
sofort Freundschaft schliesst. Durch Hep lernt sie den Sonnyboy Ryan kennen und
verliebt sich sofort in ihn. Zu Jeremy, der ihr helfen will, ihren Mörder
ausfindig zu machen findet sie immer mehr vertrauen. Aber Lucy hat nicht viel
Interesse, ihrem Mörder zu begegnen, denn sie hat gar keinen Bock auf ihr altes
Leben, ist doch Ryan da. Für Lucy gelten einige selbstaufgestellte Regeln, die
unter anderem besagen, nicht mehr an das vorherige Leben zu denken. Das fällt
ihr in Begleitung von Hep recht schwer, denn die ist von Wut und Hass auf sich
selbst voll beschäftigt. Ganz anders ist Ryan, der immer den anderen Geistern
helfen will, obwohl er eigene Probleme vor sich herschiebt.
Fazit
Spooky Lucy - Mein Date im Jenseits ist ein spannendes und witziges Jugendbuch,
aus der Sicht von Lucy geschrieben. Mit seiner aussergewöhnlichen Handlung und
seiner lässigen, fast coolen Sprache ist die Geistergeschichte um das Mädchen,
dass Make-Up, Mode und trällernde Jungengruppen mag, lesenswert. Auch für
Eltern, deren Mädels gerade in diesem Alter feststecken. Das Buch der Britin
Tamsyn Murray ist in seiner lockeren Sprache schnell und flüssig durchgelesen.
Ein empfehlenswertes Jugendbuch, dass nicht nur bei Mädchen gefallen finden
wird.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 03. März 2011 2011-03-03 22:38:14