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David Gilmour: Die perfekte Ordnung der Dinge

Die perfekte Ordnung der Dinge

von David Gilmour
Verlag: S. Fischer [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-10-027823-4

Preis: 1,67 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Der Schriftsteller und Fernsehjournalist David Monday ist in seinem sechzigsten Lebensjahr auf der Suche nach Personen, die ihn in seinem Leben verletzt haben und nach Orten, an denen er als junger Mann gelitten hat. David und seinen Sohn Jesse kennen eine Reihe von Lesern bereits aus Unser allerbestes Jahr. In Davids Leben gibt es zwei Exfrauen, eine aktuelle Lebensabschnittsgefährtin, erwachsene Kinder und einen älteren Bruder, zu dem der Kontakt seit Jahren abgerissen ist. Als Student hat David sich nicht vorstellen können, jemals so alt zu werden wie er heute ist. Die Reise zu seinen Erinnerungen führt den Erzähler bis nach Frankreich, in seine ehemalige Highschool und ins Sommerhaus seiner Familie am Pen Lake. Als Schüler lavierte sich der Sohn, der seinem Vater nicht genügen konnte, zwischen Suspendierung vom Unterricht und Flucht aus dem Internat hindurch. Davids Eltern sterben noch bevor der Sohn beruflich auf eigenen Füßen steht. Durch sein Erbe finanziell abgesichert, entwickelt David sich zu einem wohlhabenden ichbezogenen jungen Mann, der beruflich und privat die Nähe prominenter Zeitgenossen sucht, sich selbst aber nicht weiterentwickelt. Dass er nicht wie andere Studenten für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, stellt von Anfang an die Weichen für Davids Leben falsch. Davids Erinnerungen wandern von frühen Dreiecksbeziehungen zu seinen komplizierten Ehen. Clarissa benutzt nach dem Bruch mit einem Partner den jugendlichen David als Lückenbüßer und zieht ihn dabei gegen die natürliche Familienhierarchie seinem älteren Bruder Dean vor. Davids Freund Bill gewinnt Clarissa in einer einzigen Gondelfahrt auf dem Jahrmarkt für sich. Auch mit seinem Jugendfreund Justin konkurriert David um ein Mädchen. Seit seiner ersten Ehe mit Anne, die für das Toronto Film Festival arbeitet, lebt der Journalist ein Leben im Glanz fremder Erfolge. Als erfolgloser Mann einer geschäftstüchtigen Frau gelangt David während seiner Ehe mit Anne zwar in die Nähe prominente Musiker, Künstler und Schauspieler; in seinem eigenen Berufsleben bleiben ihm Befriedigung und Erfolgserlebnisse verschlossen.

Der Icherzähler David Monday gibt nur wenig über sich preis und macht es so dem Leser schwer, mit ihm warm zu werden. Davids Reisen in seine Vergangenheit in Form ineinander verschachtelter Rückblenden ordnen sich zu einem ruhigen und erstaunlich versöhnlichen Gesamtbild. Einige Erinnerungs-Fäden bleiben unverknüpft; die Ursachen für Davids elementare Ängste sind mir bis zum Schluss verborgen geblieben. Die Erkenntnis, dass auch die Weggenossen seiner Jugend gealtert sind, lässt David sein eigenes Altern endgültig hinnehmen.
Fazit
Die mit Erinnerungen an die Musik der Beatles unterlegte melancholische Stimmung, in der sein Protagonist auf sein Leben zurückblickt, trifft David Gilmour (der selbst zur Generation seines David Monday gehört) auf den Punkt.
7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne7 Sterne

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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 25. Februar 2011

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