Es handelt sich um das einzige Phönikisch-Lehrbuch im engeren Sinn, das mir
bekannt ist, auch wenn es aufgrund neuerer Funde seit dem Erscheinungszeitraum
stellenweise veraltet ist. (Das Werk basiert unter anderem auf der ersten
Phönikisch-Grammatik von Schröder). Alle anderen Bücher zum
Phönikisch-Punischen sind Grammatiken.
Grundkenntnisse im Hebräischen sind jedoch nach wie vor unumgänglich, zu
empfehlen ist Neef, Arbeitsbuch Hebräisch, 4. Auflage, Stuttart 2010
Der Band ist Teil der Reihe 'Kunst der Polyglottie' aus dem Verlag Hartleben,
die für das Selbststudium von lebenden und historischen Sprachen konzipiert
ist.
Struktur
- Einleitung (Phönikien und Phöniker)
- Grammatik (Schriftlehre, Lautlehre, Formenlehre, Lesestück)
- Epigraphik (Inschriften allgemein, Arten von Inschriften, Orts- und
Zeitbestimmung, Beispiele für phönikische, punische und neopunische
Inschriften)
- Schriftproben (phönikisch, punisch, neopunisch)
- Bibliographie (die wichtigsten und benutzten Werke sind jeweils
gekennzeichnet)
Der Text, auch der phönikische, ist in einem angenehmen Schriftgrad
geschrieben, sodass das Auge nicht ermüdet und man das Buch immer wieder gerne
zur Hand nimmt.
Die Didaktik ist auch nach heutigen Standards ausgezeichnet. Der Anspruch,
leicht und verständlich geschrieben zu sein, wird voll und ganz eingelöst. Die
Texte werden phönikisch, hebräisch (aramäische Quadratschrift), in
phonetischer Transkription und in Übersetzung geboten.
Fazit
Interessierte sollten sich unbedingt ein Exemplar oder eine Kopie (auch digital
erhältlich) besorgen oder in Bibliotheken entlehnen, da seit über 100 Jahren
kein gleichwertiges Lehrbuch erschienen ist und man sonst nur aufgrund von
Grammatiken lernen muss, die für den Sprachwerb aufgrund ihres Zwecks nur
bedingt geeignet sind.
Auf die weiteren Bände der Reihe wird hingewiesen.
Zum Weiterlernen sind zu empfehlen:
Holger Gzella, Sprachen der Welt des Alten Testaments, Darmstadt 2009
Friedrich/Röllig/Amadasi Guzzo, Phönizisch-Punische Grammatik, 3. Auflage, Rom
1999
Karl Jaros, Hundert Inschriften aus Kanaan und Israel, für den
Hebräischunterricht bearbeitet, Fribourg 1982
Karl Jaros, Inschriften des Heiligen Landes aus vier Jahrtausenden, CD-ROM,
Mainz 2001.
Vorgeschlagen von Brigitte Ecker
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veröffentlicht am 15. Februar 2011 2011-02-15 18:43:55