Thomas Roosevelt lebt in einer scheinbar perfekten Welt. Sein Vater, ein
genialer Genforscher hat alle Krankheiten besiegt. Als sein Vater stirbt, soll
Thomas das Erbe antreten und die Leitung der Firma Genico übernehmen. Doch er
hat einen mächtigen Feind: seinen eigenen Bruder, der ihm die Macht neidet. Als
ein Wissenschaftler von Genico ermordet wird, schiebt er Thomas die Tat in die
Schuhe. Polizei und Medien eröffnen eine Jagd, die Thomas alles kostet, was ihm
lieb ist. Thomas macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Doch was er findet,
bringt sein Weltbild ins Schwanken.
Fünf Jahre ließ sich Matthew Delaney Zeit, um nach seinem erfolgreichen Debüt
"Dämon" einen Nachfolger zu präsentieren. Herausgekommen ist mit
"Golem" ein SF-Thriller, der uns eine düstere Zukunft prognostiziert.
Die Menschen haben Transkriptoren erschaffen. Künstliche Menschen, die ohne
Rechte alle Arbeiten erledigen, für die sich die Menschen zu fein geworden
sind. Habgier, Unterdrückung und Hass kennzeichnen die Gesellschaft. In diese
Welt bettet Matthew Delaney eine Geschichte, die eine Mischung aus
"Gladiator" und "Der Graf von Monte Christo" ist.
Der Roman fängt überaus lesenswert an. Geschickt baut Matthew Delaney das
Verhältnis der beiden Stiefbrüder auf, wobei er schon eine recht einseitige
Schwarz-Weiß-Zeichnung verwendet. Leider kann er die anfängliche Spannung im
Mittelteil nicht halten. Hier verschwendet er zu viele Seiten, um beispielsweise
die Gladiatorenschlachten der Transkriptoren zu beschreiben. Erst im letzten
Drittel wird der Roman wieder richtig spannend, wobei er bei seinem Ende auch
eine Verwertung der Filmrechte im Auge hatte.
Fazit
Der Plot von "Golem" ist gut durchdacht, auch wenn einige Elemente
nicht wirklich neu sind und der Roman in der Mitte einige Längen hat. Wer sich
von einem Hollywoodreifen Ende nicht abschrecken lässt, wird insgesamt mit
einem spannenden Zukunftsthriller belohnt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 20. Januar 2011 2011-01-20 16:43:42