Die Welt ging in einem Atomkrieg unter. Ein neues Menschengeschlecht arbeitet
sich mühsam durch seine eigene Geschichte, die der unserigen gar nicht so
unähnlich ist. Doch die feinen Unterschiede sind vom Autor gut ausgewählt und
mit eigenwilligem Humor ausgestattet. Der Roman spielt in drei geschichtliche
Perioden. Die erste in der Zeit 600 Jahre nach der Katastrophe. Die Menschen
haben eine starke Abneigung gegen alles technische, weil sie dem Fortschritt und
der Wissenschaft die Schuld für den atomaren Weltuntergang geben. Alle
Bibliotheken wurden dabei zerstört. Was an schriftlichem erhalten blieb, und
mag es noch so trivial sein wie zum Beispiel eine Bedienungsanleitung, wird von
Mönchen, die in Klöstern leben, akribisch genau abgeschrieben und so erhalten.
Allerdings ohne den Inhalt und den Sinn der Dokumente zu kennen.
Im zweiten Teil, unserem Mittelalter vergleichbar, erlebt die Wissenschaft eine
Renaissance um dann in einem dritten Teil alle Fehler der vorangegangenen
Menschheit zu wiederholen und erneut auf ihren eigenen Untergang hinzusteuern.
Alle drei Zeiträume werden für den Leser aus der Abtei Leibowitz geschildert,
ein kleines Kloster dessen Schutzheiliger sozusagen ein Irrtum der Geschichte
ist. Anstatt Anstrengungen zur Verhinderung der erneuten Vernichtung zu
unternehmen, lässt die neue Kirche ein Raumschiff, eine Art Arche Noah bauen.
Fazit
Der Roman kommt ohne alle klassischen Instrumente der Science Fiction aus und
gibt dennoch einen Ausblick in eine Zukunft in der sich die Menschheit ein
zweites Mal vernichtet.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 09. August 2003 2003-08-09 11:48:35