Lebenszerstörende Bedrohung
Karin Schaeffer war Polizistin, eine gute. Den "Domino Killer" hat
sie, letztendlich, gestellt, damals. Aber zu was einem Preis? Sein Markenzeichen
war und ist, dass er an den Tatorten Domino Steine zurückließ, deren
Zahlenwerk Hinweise auf seinen nächsten Mord in sich trugen. Aber nicht nur
deswegen trägt er den Beinamen Domino Killer.
Sondern auch, weil er ganze Familien tötet. Nacheinander. Wie Domino Steine.
Und das musste auch Karin Schaeffer am eigenen Leib erleben. Ihre dreijährige
Tochter und ihr Mann, beide starben im Lauf der Ermittlungen gegen den
Killer.
Nun sitzt dieser im Gefängnis und wartet auf seine Verurteilung, während Karin
ihr altes Leben hinter sich lassen musste, stark Suizid gefährdet auf wackligen
Beine neue Schritte zu gehen versucht mit Hilfe Ihrer Therapeutin. Ihren Dienst
hat sie quittiert.
Da bricht der Domino Killer aus. Er hat noch eine Aufgabe vor sich, denn Karin
Schaeffer lebt noch, als letztes Mitglied ihrer eigenen, kleinen Familie. Und
zudem hat sie ja noch einen Bruder, eine Schwägerin und eine kleine,
zweijährige Nichte. Als Karin merkt, dass der Killer auch ihren Bruder und
seine Familie bedroht, nimmt sie die Jagd auf den Flüchtigen wieder in die
eigene Hand.
Tatsächlich gelingt es ihr, ihn wieder zu fassen. Doch kaum sitzt er wieder im
Gefängnis, verschwindet die kleine Nichte. Hat der Killer einen Komplizen? Eine
intensive Suche nach dem kleinen Mädchen und dem Entführer beginnt,
Eine durchaus spannende Grundidee verfolgt Kate Pepper in ihrem neuesten
Thriller. Interessant auch, dass der eigentliche Fall mitten im Buch ja bereits
gelöst zu sein scheint und dennoch ein weiteres Kapitel um den Domino Killer
aufgeschlagen werden muss. Auch die innere Leere und Verzweiflung ihrer
Protagonistin wird von Pepper gut eingefangen, die mögliche neue Liebe
geschickt und unterschwellig in Szene gesetzt.
Für einen wirklichen spannenden Thriller aber lässt sie es, zumindest in
diesem Buch, an den notwenigen sprachlichen Mitteln und sich aufbauenden
Spannungskurven vermissen. Ein wenig blutleer kommt das Buch daher. Obwohl die
Szene der ersten Begegnung Karins mit dem Killer tatsächlich für Thrill zu
sorgen versteht, hält sich dieses im Rest des Buches nicht durch.
Fazit
So verbleiben eine gute Grundidee, eine solide Konstruktion und eine
differenziert gezeichnete Hauptfigur. Daneben aber stehen einige Längen und nur
selten sprachlich und in der Atmosphäre des Buches wirklich gestaltete
Spannung. Das Buch bietet solide Unterhaltung, nicht mehr, aber letztlich auch
nicht weniger.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 05. Dezember 2010 2010-12-05 14:13:36