1 Zelt
1 Schlafsack
1 Feuerstelle mit Brennholz
Proviant und Streichhölzer bringt Mackenzie im Rucksack mit. Eine Signalflagge
soll im Notfall Helfer auf Mackenzie aufmerksam machen. Mackenzie wird eine
Nacht allein im australischen Busch verbringen, 25km von ihrem Jugendcamp
entfernt. Mackenzie will es sich nicht leicht machen wie Callum, der Junge,
dessen Haut von einem dichten Netz von Narben überzogen ist. Sie hat sich
freiwillig für Solo im Busch entschieden und zieht die Sache nun durch.
Erlebnispädagogik nennen Sozialpädagogen solche Massnahmen, für die einige
Jugendämter in einzelnen, schwierigen Fällen hohe Summen ausgeben. Mackenzie
ist in diesem Camp, um an ihrer negativen Haltung zu arbeiten, hatte die
Sozialarbeiterin gemeint, die sie im Camp ablieferte.
Eine Nacht im Busch, dazu fallen einem Ameisen, Moskitos und unheimliche
Geräusche größerer Tiere ein. Mackenzie denkt an Hexen oder Wölfe. Ihre ganz
persönliche Herausforderung ist der Dämon, der das Mädchen mit der eigenen
Vergangenheit konfrontiert. In Mackenzies Leben gab es einmal ein älteres Paar,
das sie Nan und Pop nannte. Hätte Mackenzie bei ihnen bleiben können, wäre
sie vermutlich nicht hier. Der eigene Vater ist verschwunden und Mutter Itsy
hat eines Tages beschlossen, dass sie keine Tochter mehr braucht. Schon als
kleines Mädchen lebte Mackenzie wie eine Obdachlose, bis die Behörden auf sie
aufmerksam wurden und sich um sie kümmerten. Von dem Moment an, in dem klar
wird, das Mackenzie als Kind immer schon gelogen und auch den Lesern etwas
vorgemacht hat, rutscht ihre Geschichte. Man zweifelt an der eigenen Wahrnehmung
- hat sie schon auf der ersten Seite des Buches gelogen? War alles ganz anders?
In dieser Nacht im Busch gesteht Mackenzie sich schließlich selbst ein, warum
sie im Camp ist und wir können von nun an mit ihr gemeinsam fiebern, ob sie die
den Kampf gegen ihren persönlichen Dämon gewinnen wird.
Fazit
Alyssa Brugman zeigt, dass es von den Ereignissen in Mackenzies Leben mehrere
Versionen gibt. Dafür, alles für sich zu behalten, hatte das Mädchen gute
Gründe. Die kurze, sehr berührende Geschichte lässt den Leser mit allen
Sinnen mitfühlen und mitzittern.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 18. Oktober 2010 2010-10-18 08:58:47