Der ehemalige Polizist Ben Hawkins hat den Dienst quittiert und arbeitet seitdem
als Polizeireporter und Autor von Kriminalromanen. Als auf Hawaii das Supermodel
Kim McDaniels verschwindet, wittert Hawkins eine große Story. Als kurze Zeit
später Kims Leiche sowie ihr abgetrennter Kopf gefunden wird, ist Ben klar,
dass er der richtigen Story auf der Spur ist. Weitere Morde passieren, ohne das
Ben oder die Polizei auch nur einen Hinweis auf den Täter bekommen. Entmutigt
kehrt Ben nach Los Angeles zurück. Dort wartet jedoch eine große Überraschung
auf ihn: Henri, so der Name des Killers, wartet auf Ben, um ihm eine
unglaubliches Angebot zu machen. Ben soll die Geschichte des Mörders
aufschreiben und zu einem Buch machen. Vor die Wahl gestellt heißt das für
Ben, entweder der Chronist des Mörders zu werden oder seinen und den Tod seiner
Freundin Amanda zu riskieren.
"Todesbote" ist eine weitere Räuberpistole aus der schier
unerschöpflichen Thrillerquelle von James Patterson. Leider gilt auch hier
wieder: Viel Masse, wenig Klasse. Es ist schon erstaunlich, dass James Patterson
seinen Lesern in letzter Zeit fast ausschließlich Durchschnittsware
präsentiert, und trotzdem mit jedem seiner Werke die Spitzenposition der
amerikanischen Bestsellerlisten erobert. Auch "Todesbote" kann
bestenfalls im Ansatz überzeugen.
Der Roman ist diesmal außergewöhnlich brutal. An einigen Stellen beschreiben
Patterson und seine Co-Autorin Maxine Paetro die Gewalt sehr ausführlich.
Dadurch wird der Roman aber leider nicht besser. Sicher, die Idee ist durchaus
klasse. Eine Allianz reicher und mächtiger Männer, die sich an sogenannten
Snuff-Videos erfreut und zu diesem Zweck einen Killer engagiert hat, ist
durchaus für einen Thriller geeignet. Doch wie zuletzt immer, bleiben
Pattersons gute Ideen im Sumpf seiner Einheitsschreiberei stecken, so dass auch
"Todesbote" nur ein durchschnittliches Werk geworden ist.
Fazit
Wer nicht zu hohe Ansprüche an einen Thriller stellt, kann hier durchaus
zugreifen. "Todesbote" ist ein streckenweise spannender, recht
brutaler Thriller, der jedoch nicht an die wirklich guten Werke von James
Patterson heranreicht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 03. Oktober 2010 2010-10-03 13:15:53