Vor Jahresfrist landete Wulf Dorn mit seinem Debütroman "Trigger"
einen sensationellen Erfolg. Jetzt liegt mit "Kalte Stille" sein
zweiter Roman vor und man muss sich die Frage stellen, ob "Trigger"
eine Eintagsfliege war. Klare Antwort: Nein!
Eine Tonbandaufzeichnung, die in abrupter Stille endet ist alles, was Jan
Forstner von seinem Bruder geblieben ist, seit dieser vor über zwanzig Jahren
in einer Winternacht verschwunden ist. Eine Nacht, die für Familie Forstner
überaus schicksalhaft war, denn auch Jans Vater verunglückte in dieser Nacht
unter rätselhaften Umständen tödlich. Trotzdem hat Jan sein Leben in den
Griff bekommen. Er ist Psychiater geworden und hat die Suche nach seinem Bruder
und den Hintergründen nie wirklich eingestellt. Nach einem beruflichen
Aussetzer kehrt er in seine Heimatstadt zurück, wo ihm an der dortigen Klinik
eine Stelle angeboten wird. Eine Chance für einen Neuanfang, doch die damaligen
Ereignisse holen Jan schneller ein, als ihm liebt ist.
"Kalte Stille" ist ein Psychothriller aus dem Lehrbuch. Sicher an
manchen Stellen fragt man sich, ob es Wulf Dorn am Ende gelingt, die Story
wirklich plausibel aufzulösen. Allen Skeptikern sei an dieser Stelle
versichert, dass ihm dies meisterhaft gelingt. Dazwischen liegen 450
hochspannende Seiten, in denen er seinen Protagonisten auf eine albtraumhafte
Reise in die eigene Vergangenheit schickt. Wie Jan weiß auch der Leser bald
nicht mehr, wem er wirklich noch vertrauen kann. Geschickt legt Wulf Dorn
falsche Fährten und führt selbst geübte Thrillerleser ein ums andere Mal aufs
Glatteis.
Fazit
"Kalte Stile" hat alles, was einen packenden Psychotriller ausmacht.
War "Trigger" sein Gesellenstück, so ist Wulf Dorn mit diesem
Thriller sein erstes Meisterstück gelungen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 09. September 2010 2010-09-09 22:38:17