Allende verarbeitet in "Das Geisterhaus" einen Teil ihrer eigenen
Geschichte, es ist auch der 1.Teil einer Trilogie, bestehend aus "Das
Geisterhaus", "Von Liebe und Schatten" und "Eva
Luna".
In "Das Geisterhaus" fand ich eine bunte, tiefgründige und
fantasievolle Welt, in der nichts fehlte. Angefangen von Magie, Esoterik, Liebe,
Hass, Eifersucht, bis hinzu Krieg, Rachsucht und Verderben. Der Roman vereint
alles, was das vollkommene Leseabenteuer ausmacht! Man kann eintauchen in eine
Welt voller verrückter und liebenswürdiger Gestalten.
Es erzählen abwechselnd ein allwissender Erzähler, der Großvater Esteban
Trueba und zum Schluss seine Enkelin Alba.
Es ist die Geschichte von Esteban Trueba und seiner Familie. Die Geschichte
beginnt aber mit der Familie del Valle und ihren beiden Töchtern Rosa und
Clara, mit der ersten war Trueba verlobt und die zweite hat er geheiratet.
Clara war eine Zauberin, der Telepathie und Telekinese fähig, sie war mehr eine
Zaubergestallt als ein Mensch, über allem erhaben und stets über allen
Bescheid wissend. Aber all ihre übersinnliche Kraft und ihr Wissen konnten ihre
Kinder nicht vor dem schützen, was die Geschichte für sie Bereit hielt.
Claras und Estebans Kinder, Blanca und die Zwillinge Jaime und Nicolas, könnten
unterschiedlicher nicht sein. Jaime wird ein selbstaufopfernder Arzt, der in
Selbstaufgabe und Nächstenliebe versinkt, sein Bruder Nicolas hampelt durchs
Leben, bis er seinen Weg auf der Suche nach dem Nichts findet. Blanca, die
älteste, verliebt sich in den Sohn des Gutsverwalters, und diese Liebe soll ein
Leben währen und auch den Hass Truebas überwinden.
Allende erzählt die Geschichte einer Familie, die in sich zerrissen ist aber
durch tiefe Gefühle zueinander verbunden ist. Auf der Suche nach dem großen
Glück verliebt Esteban alles, was ihm wichtig ist, seine Kinder lieben ihn
nicht und die politischen Begebenheiten, der sozialistische Präsident, seine
Enkelin- die einzige, die ihn liebt, die einen Guerillero liebt, all das bringt
ihn zur Verzweiflung.
"Das Geisterhaus" beschreibt auch den Werdegang Chiles von Beginn bis
in die Mitte des 20. Jhds. Den politischen Wechsel von der Feudalherrschaft zur
Machtübernahme eines sozialistischen Präsidenten, dann dessen Sturz von der
Militärjunta, die schwerste Nöte über das Land bringt.
Fazit
Es ist von Anfang bis Ende ein wahrer Lesegenuss. Eine epochale
Familiengeschichte.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 08. September 2010 2010-09-08 16:32:57